Suicide Club mit Marshall Jefferson | Suicide Circus

Im Olymp der elektronischen Musik wird Marshall Jefferson (Foto) immer einen Platz haben. Chicago House und besonders Acid House würden ohne ihn definitiv anders klingen. Seine Musik hat ihn unsterblich gemacht.

Bis heute hat der 58-jährige „Godfather of House Music“ nichts von seiner Tauglichkeit als Acid-Zeremonienmeister eingebüßt. Im Alter gereift und mit allen Wassern gewaschen, steckt der nun in Manchester lebende Chicago House-Veteran an Erfahrung, Wissen und DJ-Set-Zusammenstellung jeden Jungspund in die Plattentasche. Aktuell feiert Acid House das 30-jährige Jubiläum.

Marshall Jefferson und die Geschichte der House Music

1981 begann Marshall Jefferson mit dem Platten auflegen und Mitte der 80er-Jahre veröffentlichte er seine ersten eigenen Tracks. Mit seiner 86er-Vinyl-Maxisingle “The House Music Anthem” gab er dem Kind einen Namen. Der darauf enthaltene Track „Move Your Body“ durfte damals in keinem Set fehlen – inzwischen ist er ein House-Klassiker. Acid House hatte vor 30 Jahren eine kurze Hochzeit: So schnell wie der Hype Ende der 80er-Jahre aufgekommen ist, so schnell war er auch schon wieder verglüht. Im Gegensatz dazu bereitete der Sound und seine einfache Produktionsweise dem Siegeszug der elektronischen Musik den Boden. Neben der neuen, bisher ungehörten Musik war auch bei den Berliner Acid House-Partys das Gemeinschaftsgefühl der springende Punkt.

Kurzum: Wer in Sachen House-Geschichtsschreibung noch etwas dazu lernen, dabei aber auch auf seine Tanzkosten kommen will, ist goldrichtig bei diesem Gastspiel im Suicide Circus. Immerhin produziert Marshall Jefferson immer noch eifrig eigene Tracks. Obendrein lassen sich seine DJ-Sets nicht auf einen Style reduzieren, sind vielseitig und versiert.

DJ Jauche und Mitch als kongeniale Ergänzung zu Marshall Jefferson

Mit den Berliner DJs Mitch und Jauche stehen Mr. Jefferson versierte lokale House-Experten zur Seite. Als Disco-Connaisseur sitzt Mitch in seinem Plattenladen Melting Point im Prenzl’Berg direkt an der Quelle. Genauso mischt Jauche in der Berliner Club-Kultur seit den frühen Anfangstagen mit. Anfang der 90er-Jahre war er im Afterhour-Club Walfisch zugange. Heute ist Jauche definitiv einer der besten House Music-DJs der Stadt. Old School im besten Sinne, legt er immer noch bevorzugt mit Vinyl auf. Und das macht er trotz der Schlepperei von schweren Plattenkisten. Insofern ist er ein echter Mix-Meister, der immer stilsicher in seiner Track-Auswahl das Euphorie-Level ganz weit nach oben ausschlagen lässt. Aciiiiiid!

Line-up:

Marshall Jefferson [Freakin 909, Trax Records, Chicago],
Mitch [Melting Point Record Store Berlin], DJ Jauche [Sonar Kollektiv, Berlin],
Schleichendes Gedankengut, Schuppenpanzer [Music.always.nature]

Foto: © Promo