Aus diesem meterlangen Line-up von HYTE ein paar Acts herauszupicken fällt nicht leicht, denn bei dieser Silvesterparty sind so viele Altmeister und Newcomer der elektronischen Musik am Start – das grenzt schon an ein Festival. Wir versuchen es trotzdem: Da wären zum Beispiel Pan-Pot.
Wer tanzen will, ist bei Pan-Pot (Foto) an der richtigen Adresse. Im Team bewegen Tassilo Ippenberger und Thomas Benedix weltweit die Massen in großen Hallen. Mit ihrem ausgetüftelten Sound prägen sie das international renommierte Berliner Mobilee-Label seit der zweiten Katalognummer. Ein Rundum-Sorglos-Paket für Peaktime-Techno-Freunde im exzessiven Feiertaumel bildet die kreative Klangforschung der zwei diplomierten Tontechniker. In erster Linie sehen sich Pan-Pot als DJs, nutzen bei ihren Sets aber auch die neueste Technologie, um Live-Elementen einfließen zu lassen. Benannt haben sich Pan-Pot übrigens nach „Panorama Potentiometer“. Das ist ein Knopf am Studiomischpult.
Ein weiterer Spezialgast des 24-stündigen HYTE-Raves auf dem Gelände in der Nalepastraße ist Nina Kravitz. Die russische Produzentin, DJ und Labelbetreiberin ist eine studierte Zahnärztin, aber aus Liebe zu rohen, grobkörnigen House-Tracks hat die Moskauerin den Zahnarztkittel an den Nagel gehängt. So kann Dr. Kravitz nicht nur Zähne bohren, sondern auch leidenschaftlich elektronische Musik amalgamieren. Gut so, denn mit ihren Mix-Sets und Eigenproduktionen beglückt die Ex-Zahnärztin sowohl die Tänzer als auch die unverbesserlichen Eckzahn-Steher in den Clubs. Geboren im kalten Sibirien bohrt Nina mit ihrem warm temperierten Sound auch die etwas dickeren Dancefloor-Bretter: „Pain In The Ass“ ist der sinnige Titel einer ihrer vielen Club-Hits.
Wenn es um eine gewisse Härte im Sound geht, dann zeigt sich auch der schwedische Techno-DJ Adam Beyer nicht gerade zimperlich. Monoton, perkussiv, Loop orientiert und direkt auf den brettharten Dancefloor zimmert der alte Schwede die Tracks seines Labels Drumcode, das maßgeblich den Techno-Style Stockholms definiert. Als Adam Beyer 1996 mit der Schule fertig war, gründete er das Imprint, das über sämtliche Musikkrisen hinweg bestand hatte. Inzwischen blitzen in den monotonen Loops auch mal ein paar Melodien auf, um das Euphorie-Level hochzuhalten, viel hat sich hier in den letzten 20 Jahren aber nicht verändert. Und das ist auch gut so.
Line-up:
Adam Beyer, Chris Liebing, Loco Dice, Nina Kraviz, Pan-Pot,
Ricardo Villalobos, Tale Of Us, Alex & Digby, Andrea Oliva ,
Bjarki, Confidns, Deniro, DeWalta, Enzo Siragusa, Ferro,
GHEIST, Gregor Tresher, Modig, Monoloc, Steve Rachmad,
wAFF, Yaya
Foto ©: Klaus Mellenthin
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