Wie können wir uns die Welt praktischer machen? Wie können wir schneller von A nach B gelangen? Bei all diesen Fragen steht das „wir“ immer für die Menschheit oder zumindest einen Teil davon. Anne Duk Hee Jordan will uns – ja, uns – in eine Welt entführen, in der wir nicht die zentrale Rolle einnehmen. Dabei fragt sie sich und uns: Welche Mutationen tauchen in naher Zukunft auf und welche Tierarten werden in dieser sich ständig verändernden Ökologie durchkommen? Wo werden Menschen Zuflucht suchen? Werden sie den Weltraum oder sogar das Meer kolonisieren? Diese Themen der ökologischen Veränderungen an Land und im Wasser behandelt die Tiefseeforscherin künstlerisch und humorvoll. Spektakuläres wie ein Chor aus Muscheln, eine Filmcollage über Geschlechtstransformationen in der Ökologie und eine Bildreihe über Methanlöcher, wie sie in der Sibirischen Tundra auftauchen, kann hier bestaunt werden. Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Mutter Erde wird von einer neuen, nichtmenschlichen Perspektive beleuchtet. Ihre Recherche im Bereich der Meeresforschung und im wahrsten Sinne „tief gehende“ Gespräche mit Meeresbiolog*innen und Geolog*innen ließen Jordans Interesse wachsen, bei Tauchgängen in direkter Begegnung mit den Meeresbewohnern erfuhr sie aber für sich am meisten. Um darzustellen, was sie so über Anpassung jenseits der Menschen herausfand, verwandelt sie die Galerie Wedding in eine bewegte Welt aus organischen und mechanischen Strukturen.
Foto: © Promo / Anne-Duk-Hee
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