Wäre das HKW ein einziges großes Instrument – wie würde es klingen? Das viertägige Festival The Sound of Distance nimmt diese Frage ernst und sucht Antworten im erweiterten Resonanzraum: bei Konzerten, Performances, Talks und sonischen Aktivierungen. Drinnen und draußen.
In einem Radius, der das Carillon im benachbarten Glockenturm ebenso einschließt wie den Widerhall der umliegenden Regierungsgebäude. Klang bestimmt maßgeblich die räumliche Wahrnehmung von Dingen und Ereignissen. Schallwellen sind ständig in Bewegung. The Sound of Distance macht sie über unterschiedliche Entfernungen erfahrbar. Zwischen Gitarren-Drones und Celloklängen, Sound-Installationen und Werken von Avantgarde-Komponist*innen wie Annea Lockwood und Alvin Lucier präsentieren Künstler*innen Arbeiten, die teilweise speziell für das Festival konzipiert werden. Einen Großteil davon kann das Publikum im individuellen Rhythmus erfahren, mit eigenen Akzenten und Intensitäten – ob die Sounds nun bis zum Bundestag reichen oder als otoakustische Emissionen direkt im Innenohr entstehen. So schärft The Sound of Distance mit der akustischen Wahrnehmung auch den Sinn für die eigene Standortbestimmung. Für neue Konfigurationen von Mensch und Objekt, Sichtbarem und Unsichtbarem, Nähe und Distanz.
The Sound of Distance
New conceptions of music, space and architecture
concerts, sound installations, talks
Do. 21.10.21 – So. 24.10.21
HKW, Berlin
mit Katrinem, Annea Lockwood, Criss Cross (Oren Ambarchi + Julia Reidy), Dirk Rothbbrust + Jan St.
Werner, Maurice De Martin, Judith Hamann, Mendi + Keith Obadike, Grubbs + Belfi + Cole, Sam
Dunscombe, Stephen O’Malley, Louis Chude-Sokei
Installationen von Sam Auinger + Katrinem, Diana Deutsch, Andi Toma + Hani Mojtahedi, Anthea Caddy,
Crys Cole, Helga de la Motte, Marcin Pietruszewski + Jan St. Werner,
Interventionen von Jeffrey Bossin + Jan St. Werner, DAF, Dodo NKishi + Tunde Alibaba
Foto: Volker Hormann