Mike Hadreas, der ewige Leidende, wird optimistischer. Auf seinem aktuellen Album „No Shape“, das er am 19.11. in Berlin präsentiert, tauscht er die Verwundbarkeit gegen die schönste Widerstandsform aller Zeiten ein.
Everything is alright … How weird!, singt Mike Hadreas alias Perfume Genius zum Ende seines vierten Albums. Und in der Tat: Man wundert sich. Auf „No Shape“ präsentiert der Musiker aus Seattle eine ungewohnte innere Zufriedenheit. Seit 2005 packt Hadreas monströsen Herz- und Weltschmerzen in fragile Kammerpopsongs, deren Geschichten weder persönlicher, noch ausführlicher sein könnten: von der Diskriminierung, die er als Homosexueller erfährt, seiner Drogensucht, dem erlittenen Missbrauch bis hin zu seiner Morbus-Crohn-Erkrankung. Inzwischen lebt er jedoch in einer festen Beziehung, hat aufgehört zu ballern und die Hater-Stimmen aus dem Kopf verdrängt. Daraus entstanden ist eine Platte, die sich mit den Kämpfen wie den schönen Seiten einer queeren Langzeit-Beziehung auseinandersetzt und damit der heterenormativen Gesellschaft den Kampf ansagt. Seinen Sound hat Hadreas dafür mit triabelen Drums, Kautrockgerüsten und Kate-Bush-Refereznzen erweitert, während sein Falsett immer noch an Anohni erinnert. Schnellt die Stimme dann ins Crescendo, scheint die Erlösung von allen Qualen gefunden. Die schönste Widerstandsform ist immer noch die Liebe.
Live am 19.11. ab 20 Uhr im Huxley’s
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