Bass, Bier und Co². Egal ob Urberliner*innen, Zugezogene, oder Touris: in Berlin können die Menschen ein was besonders gut – Partys feiern.Unsere Hauptstadt gilt als das Paradies des Exzesses, überfüllt mit hunderten von Clubs, in denen sich die Feierwütigen tagelang die Füße wund tanzen. Fast 1,5 Milliarden Euro nimmt die Stadt jährlich allein durch die Partykultur ein. Leider werden in diesen durchzechten Nächten Unmengen Umweltsünden begangen.
Große Stichwörter: Strohhalme, Flaschen, Wasserverbrauch und Strom für Musik und Belichtung. An einem Wochenende allein entstehen in einem kleinen Berliner Club 1.600 kg Co². Wie viel Müll zusätzlich auf dem Weg zu den Locations liegen bleibt lässt sich nur erahnen, wenn wir einen Blick auf den Pfand und die Zigarettenstummel vor den Eingängen werfen. Bis zu drei Nächte lang ersetzt Unbeschwertheit die Alltagssorgen, doch muss das Hand in Hand mit einem Verlust des Umweltbewusstseins gehen?
Erst denken, dann feiern
Die Leute von Clubtopia glauben, dass es auch anders geht und haben schon einige Ideen parat, um unser aller ökologischen Party-Fußabdruck etwas kleiner zu gestalten.Sie sind der Überzeugung, dass Spaß und Klimaschutz nicht zwangsläufig einander aufheben müssen. Bis 2050 soll Berlin dem Energiewendegesetz nach klimaneutral werden und die Veranstalter*innen des Projekts möchten mit eurer Hilfe einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten. Wo lässt sich am besten an einem Problem arbeiten, wenn nicht direkt vor Ort? Nachdem im YAAM und about:blank erste Innovationen entstanden sind, findet nun am 19. Februar das dritte Future Party Lab im SchwuZ statt. Alle Teilnehmenden sind dazu eingeladen, gemeinsam mit Vertreter*innen des Nachtlebens, der Nachhaltigkeit und anderen Clubgänger*innen in diesem kreativen Raum über eine nachhaltigere Feierkultur zu debattieren. Das Ziel ist es mit kollektiven Engagement und Inspiration an neuen Ansätzen zu feilen und diese in Workshops umzusetzen.
Aus Utopie mach Wirklichkeit
Diesmal fokussieren sich die Workshops auf die Schwerpunkte Energie- und Wasserverbrauch. Sind Solaranlagen auf Clubdächern sinnvoll? Wie kann Regen- und Gebrauchtwasser nachhaltig genutzt werden? Findet es heraus und lasst eure eigenen Ideen einfließen. Zusätzlich könnt ihr mit klimaaktivitstischen Organisationen überlegen wie ein Umdenken in der Feierkultur ins Rollen gebracht wird. Wenn ihr genug von dem Gerede habt, dürft ihr im Maker Space sofort anpacken und aus wiederverwendbaren Materialien partytaugliche Deko herstellen. Abends findet noch eine Diskussion zu dem großen und recht unbequemen Thema „Drugs vs. Sustainability“ statt. Damit niemand weinend nach Hause geht, weil das Fairtrade-Koks doch nicht so fair ist wie gedacht, können alle Mitwirkenden mit neosouliger Livemusik by Homie den Tag ausklingen lassen.Wenn du auch Lust hast aus der Utopie einer umweltfreundlichen Clubkultur Realität werden zu lassen, bist du hier an der richtigen Adresse. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch ist eine Anmeldung vorher notwendig. Jede*r besitzt die Möglichkeit sich aktiv einzubringen und dafür zu sorgen, dass unsere Erde nicht schon bald aus dem letzten Loch pfeift wie deine Lunge am Montagmorgen.
Future Party Lab #3 I SchwuZ
19. Februar I 12 bis 22 Uhr
Rollbergstraße 26
12053 Berlin