In der Bundesliga ist es immer möglich, durch gute Arbeit in den vorderen Tabellenregionen zu landen oder sich in Deutschlands Eliteliga zu halten, auch wenn man nicht über die größten finanziellen Mittel verfügt. Jüngste Beispiele sind Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg, aber auch Union Berlin. Die Köpenicker sind erst 2019 in die Bundesliga aufgestiegen und derzeit sieht es so aus, dass Union auch in der Saison 2021/22 erstklassig vertreten ist. Doch was sind die Gründe für diesen Höhenflug?
Sicherlich ist der entscheidende Mann bei den „Eisenern“ Präsident Dirk Zingler. Seit 2004 bekleidet der Unternehmer das Präsidentenamt bei den Berlinern. Vorher kämpfte der Verein ums Überleben, spielte fast ausschließlich unterklassig und hatte erhebliche finanzielle Probleme. Durch Dirk Zingler herrscht seit vielen Jahren Kontinuität bei den Köpenickern und die Ernte dieser unaufgeregten Arbeit wird nun eingefahren.
Kluge Personalentscheidungen
Eine Skandalnudel ist Union Berlin längst nicht mehr. Im Gegenteil, vor dem Bundesligaaufstieg war man langjähriges Mitglied der 2. Bundesliga, ohne größere Abstiegssorgen. Finanziell wurden keine waghalsigen Schritte unternommen und so standen die Köpenicker stabil da. Dann kam ein gewisser Oliver Ruhnert, der früher in der Jugendabteilung des FC Schalke 04 aktiv war, als neuer Sportdirektor zum Verein und mit ihm wurden kluge Personalentscheidungen getroffen. Die wichtigste dürfte wohl die Verpflichtung von Trainer Urs Fischer gewesen sein.
Ein Trainer, der alle überzeugt
Vor seiner Zeit bei Union Berlin war Urs Fischer unter anderem beim FC Basel. Dort zollten ihm sogar gegnerische Fans Respekt und bei all seinen Ex-Vereinen genießt der Schweizer einen ausgezeichneten Ruf. Das ist nun auch bei Union Berlin der Fall. Der Aufstiegstrainer überzeugt durch seine ruhige Art. Zudem entwickelt er die Köpenicker taktisch immer weiter. Das sehen inzwischen auch die besten Sportwettenanbieter so, die den Unionern sogar berechtigte Hoffnungen auf eine Europapokalteilnahme einräumen.
Eine eingefleischte Fangemeinde und Zusammenhalt
Bei den „Eisernen“ hat man immer das Gefühl, dass das berühmte gallische Dorf gegen den Rest der Welt kämpft. Das hat auch eine Historie. In DDR-Zeiten war Union Berlin das Gegenstück zum BFC Dynamo, der von Stasi-Chef Erich Mielke gefördert wurde. Die Unioner waren immer der Underdog, eher der Außenseiter, und auch nach der Wende mussten sich die Köpenicker immer wieder gegen Widrigkeiten durchsetzen. So wurde der Umbau der Alten Försterei aus Mangel an finanziellen Möglichkeiten von den eigenen Anhängern bewerkstelligt. Solche Ereignisse prägen. Ohnehin gelten Union-Fans als treu und das überträgt sich auf die Profimannschaft und den ganzen Verein. Union Berlin ist wie ein verschworener Haufen und dank der klugen Personalentscheidungen ist derzeit auch der sportliche Erfolg da. Sollte die kontinuierliche Arbeit fortgesetzt werden, könnten die „Eisernen“ dauerhaft erstklassig spielen. Das würde auch Sponsor Bwin freuen. Der Wettanbieter wirbt schließlich mit den Hauptstädtern und würde daher ebenfalls gerne eine Fortsetzung des aktuellen Höhenfluges sehen.