Das SOHO HAUS am Samstagabend. Ein laues Lüftchen steigt vom Alexanderplatz den Prenzlauer Berg hinauf. Zusammen mit einer Handvoll weiterer Gäste waren wir exklusiv zum BACARDÍ Family Dinner geladen. Ein Abend zwischen Zeitgeschichte, Bartender-Künsten und butterzartem Rinderfilet.
Im zweiten Stock liegt einer der Clubräume, in dem wir unseren Gastgeber Enrique Comas, Mitglied der sechsten Generation der Bacardi Familie, und Jose Sanchez Gavito, Maestro de Ron BACARDÍ, treffen. Schnell wird klar, dass es eine informelle Veranstaltung der etwas anderen Art werden wird, denn statt kunstvoll gestaltete Flaschen zu präsentieren oder hippe Zeitgeistevents zu veranstalten, konzentriert sich das BACARDÍ-Team, auch die Familie genannt, auf die bewegte Geschichte der Marke und ihrer Macher. Das Dinner fand im Rahmen des globalen Finales der BACARDÍ-Legacy Cocktail Competition statt – einer der renommiertesten und authentischsten Cocktail-Wettbewerbe, die die besten Bartender weltweit herausfordert, einen Cocktail-Klassiker zu kreieren, der es mit Bestsellern wie dem BACARDÍ-Mojito und dem BACARDÍ-Daiquiri aufnehmen kann.
BACARDÍ Legacy Cocktail Competition – Die Besten der Besten
Für das Finale war das „Who is Who“ der Branche für sechs Tage (19.-24.5.) dem Ruf nach Berlin gefolgt, um 38 der weltbesten Barkeeper gegeneinander antreten zu sehen. Mindestens die Hälfte der Anwesenden des Family Dinners waren an den ersten beiden Tagen vor Ort. Eine Erfahrung, die beim Erzählen ein freudiges Strahlen im Gesicht derer hervorrief, die nun zusammen an einem Tisch im Clubraum des SOHO HAUS saßen. So war für uns schnell spürbar, dass es beim Bartendern um mehr geht, als Flaschen zu öffnen, Gläser mit bunten Flüssigkeiten zu füllen und mit Cocktailschirmchen zu drapieren. Vielmehr wurde die Bar als Insel oder Boot begriffen, an die/das man als Gast andockt, um sich mit all seinen Sinnen aus der Alltagswelt entführen zu lassen. Das Interiour, Lichtverhältnisse, Musik und natürlich nicht zuletzt die Auswahl und Präsentation der Getränke und Cocktails sind fest miteinander verbunden. Ein Gesamterlebnis, das über die einfache Verköstigung des Drinks hinausgeht. Eine Welt in der BACARDÍ seit Jahrzehnten eine übergeordnete Rolle spielt, wofür die Vielzahl der Cocktail-Klassiker, in denen ein Schuss Rum nicht fehlen darf, der stete Beweis ist.
Traditon verpflichtet
Zurück ins SOHO HAUS: Nach einem leckeren Begrüßungscocktail – einem Old Cuban bestehend aus einem achtjährigen BACARDÍ-Grand Reserve, Limette, Minze, Zucker und Prosecco – folgte die kurze Vorstellung der handverlesenen Gäste. Neben Kollegen der schreibenden Zunft, waren der deutsche Ambassador, ebenfalls ein preisgekrönter Bartender, sowie sein Kollege, mit von der Partie. Nach einer kleinen Einführung durch die gastgebende Agentur und einen ersten Toast, ging das Wort an Enrique Comas. Der Urururenkel des Firmengründers Facundo Bacardí i Massó, der die Marke 1862 in Santiago de Cuba aus der Taufe hob und diese spätestens mit einer Auszeichnung auf der Weltausstellung 1876 im amerikanischen Philadelphia als internationale Marke etablierte, berichtet nicht nur von der Familen- sondern auch speziell von seiner persönlichen Geschichte als Nachkomme einer bekannten Firmendynastie, die Teil der Zeitgeschichte ist. Nach der kubanischen Revolution durch Fidel Castro im Jahr 1959 wurde die Familie Bacardí, wie 380 andere Unternehmer, 1960 entschädigungslos enteignet. Ein Großteil der Familie emigrierte in die USA. Da es bereits ausländische Brennereien der Marke gab, konnte man damals die Produktion aufrecht erhalten. Zudem wurden Rezept und Markenrechte schon früh ins Ausland gebracht, was der neuen kubanischen Regierung die Handhabe auf den Unternehmenskern nahm.
In den USA wurde Enrique Comas geboren. Nach einigen Zwischenstationen wuchs er in Spanien auf, wo sein Vater in der BACARDÍ-Produktionsstätte in Málaga als Master Blender arbeitete. Die kubanische Heimat seiner Ahnen hat er, entegegen einiger seiner Cousins, nie persönlich betreten. Zwar dürfte der Name seiner Mutter – den er traditionell trägt – niemanden auf Kuba auf seine Blutslinie als Teil der Bacardi-Familie, welche aufgrund ihrer früheren Verbindungen zur Vorgängerregierung von Fulgencio Batista bis heute keinen leichten Stand in der Heimat hat, hinweisen, aber das Risiko wolle er nicht eingehen. Ob er diese Lücke in seiner Vita in den Zeiten des Wandels zwischen den USA und Kuba irgendwann einmal schließen wird, ließ der Mittvierziger offen. Er fühle sich als Spanier, was er dem Ausweis nach auch ist, und sich nicht zuletzt in der innigen Liebe zur spanischen Fußball Nationalmannschaft wiederspiegelt. Einzig die Erzählungen seiner Oma über die früheren Zeiten, offenbaren ihm die enge Verbundenheit seiner Familie mit der Heimatinsel. Seiner Kenntnisse über Rum und die Feinheiten des Bartenderns tut dies jedoch keiner Abbruch. Hier spricht ein leidenschaftlicher Fachmann, der seit 18 Jahren im Unternehmen ist. Aktuell leitet er das Ambassador Programm in Mexico.
Eine Stufe höher im Expertenfach liegt Jose Sanchez Gavito. Der gebürtige Mexikaner Gavito, ein freundlicher Herr in den Siebzigern, kreiert seit über 30 Jahren BACARDÍ-Rum. Er war der erste Nicht-Kubaner, der den Ehrentitel “Maestro de Ron BACARDÍ” erhielt und entwickelte mehrere Rums des heutigen BACARDÍ-Portfolios. Ebenso wie Comas ist es ein Genuss, diesem Mann bei seinen Geschichten über die frühen Jahre der Rumproduktion in Mexico, eine der Hauptstandorte der Marke, zuzuhören. Angefangen in einer Tequila Brennerei überzeugte ihn schließlich Comas Vater bei der Rumproduktion einzusteigen. Eine Aufgabe, die ihn bis heute nicht losgelassen hat und den Ehrentitel „Maestro de Ron BACARDÍ" bescherte. Zusammen mit Comas, mit dessen Vater Gavito eine enge berufliche und private Freundschaft teilte, werfen sich die beiden Männer die Stichwörter hin und her, während das exquisite Essen serviert wird. Ein Blick auf die Karte lässt uns immer noch das Wasser im Munde zusammen laufen. Am Ende des kurzweiligen Abends sind somit auch wir mit allen Sinnen bedient. Als wir gegen Mitternacht das SOHO HAUS verlassen, fühlen wir uns recht beschwingt. Nicht nur aufgrund der vitalisierenden Getränke. Die anregenden Gespräche, das köstliche Essen und die familiäre Atmosphäre haben diesen Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht. Schön, dass wir dabei waren. Vielen Dank an Enrique Comas, Don Gavito und die BACARDÍ Family für die Einladung. Wir kommen gerne wieder.
And the winner is…..
Gewinner des BACARDÍ Legacy Cocktail Competition Finales ist übrigens der belgische Bartender Ran Van Ongevalle mit seinem Cocktail Clarita – einem Mix aus BACARDÍ Gran Reserva 8 Años Rum und Amontillado Sherry, kombiniert mit Crème de Cacao, Absinth und Kochsalzlösung – als Gewinner hervor. Laut Markenbotschafter Dickie Cullimore »ein unschlagbares Gesamtpaket: ein leckerer Drink, eine äußerst beeindruckende Kampagne, mit der er seinen Cocktail über mehrere Monate promotet hat, sowie eine brillante Bühnen-Performance.« Der Belgier kommt nun in den Genuss ein Jahr lang von BACARDÍ unterstützt zu werden. Zudem wird sein Cocktail weltweit in die kooperierenden Bars gebracht. Eine Ehre, die jeden Bartender antreibt. Auch hier herzlichen Glückwunsch. Wir sind gespannt auf den Siegergeschmack.