In Deutschland tragen mehr als die Hälfte der Menschen eine Sehhilfe in Form von Brille oder Kontaktlinsen, weil sie ohne Hilfsmittel nicht richtig sehen können. Immer mehr Betroffene suchen nach einer anderen Lösung, die die Sehhilfen überflüssig macht und lassen sich die Augen per Laser korrigieren.
Die Zahl der LASIK-Operationen hat sich von 2006 bis 2014 verdoppelt auf 128.000 Operationen im Jahr. 2020 waren es bereits 160.000. Patienten, die eine Ausgenlaserkorrektur durchführen lassen wollen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Methoden. Auf diesem Gebiet hat sich in den letzten Jahren viel getan. Neben der genannten LASIK-Operation gibt es auch LASEK und ReLEx smile. Doch welcher Eingriff ist der richtige? Wo liegen die Unterschiede? Kommt überhaupt jede Methode für jeden Patienten infrage?
LASIK, LASEK, ReLEx smile – immer bessere Möglichkeiten der Augenkorrektur
Welche Methode für einen bestimmten Patienten die richtige ist, hängt sehr oft von verschiedenen Parametern ab. Insbesondere die Beschaffenheit der Augen spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei allen genannten Methoden handelt es sich um Augenlaser-Behandlungen. Dabei sind die Unterschiede in verschiedenen Details ganz erheblich. Folgende drei wesentlichen Methoden lassen sich dabei unterscheiden:
- eine Behandlung auf der Oberfläche der Hornhaut: die sogenannte LASEK- oder PRK-Methode
- eine Behandlung unter der Oberfläche der Hornhaut: die sogenannten LASIK- oder Femto-LASIK-Methode
- eine Behandlung mittels Lentikel-Extraktion: die sogenannte ReLEx-smile-Methode
- Solche Eingriffe sind bundesweit in verschiedenen Augenkliniken möglich, beispielsweise gibt es die Möglichkeit zum Augenlasern in Berlin.
LASIK hat sich bewährt
Die Laser-in-situ-Keratomileusis kurz LASIK gibt es schon seit 1990 zur Behandlung von Kurz- und Weitsichtigkeit und auch von Hornhautverkrümmung. Noch heute kommt sie am häufigsten zum Einsatz als Methode zur Laser-Augenkorrektur. Das hat damit zu tun, dass die Methode als sicher gilt und bereits sehr gut erforscht ist. Der Eingriff ist schmerzfrei und dauert in der Regel nur etwa zehn Minuten. Oft merken die Patienten bereits direkt nach der Operation erste Verbesserungen der Sehkraft. Bis alles gut abgeheilt ist, dauert es nur wenige Wochen. Der Arzt nutzt bei der Operation ein spezielles Instrument, mit dem er einen kleinen Hornhautdeckel präpariert und zur Seite klappt. Darunter lässt sich die freiliegende Hornhautschicht mit dem Laser so modellieren, dass einfallende Lichtstrahlen anders gebrochen und auf der Netzhaut gebündelt werden. Somit wird die Fehlsichtigkeit auskorrigiert. Anschließend legt der Operateur den Hornhautdeckel wieder an seinen Platz, dieser saugt sich fest und ist nach wenigen Tagen wieder fest zugewachsen. Die Femto-LASIK-Methode gibt es erst seit 2004. Zur LASIK-Methode gibt es nur einen einzigen Unterschied: Der Hornhautdeckel wird mit einem Femto-Sekunden-Laser vorbereitet, was eine höhere Sicherheit und Schnitt-Präzision mit sich bringt.
ReLEx smile – ein innovatives
und minimalinvasives Verfahren
Die ReLEx-smile-Methode kommt seit 2011 zur Anwendung. Die Behandlungsqualität ist vergleichbar mit der klassischen LASIK-Methode, allerdings dauert hier die Heilung etwas länger. Smile ist eine Abkürzung für Small Incision Lenticule Extraction. Bei dieser Methode wird mit dem Femto-Sekunden-Laser zunächst innerhalb der intakten Hornhaut ein kleines Scheibchen erzeugt, das sogenannten Lentikel. Dieses Lentikel entfernt der Chirurg über einen kleinen Zugang am Rand der Hornhaut. Der Arzt zieht das Lentikel von Hand heraus und korrigiert auf diese Weise die Fehlsichtigkeit. Diese Methode eignet sich für kurzsichtige Patienten und für Patienten mit Hornhautverkrümmung. Weitsichtigkeit lässt sich damit noch nicht beheben.
LASEK – gleicht ebenfalls Fehlsichtigkeit aus
Bei manchen Patienten ist eine LASIK-Operation nicht möglich, weil ihre Hornhaut dafür nicht dick genug ist. Dann kommt die LASEK-Methode zum Einsatz. Das Verfahren gibt es ebenfalls seit 1990. Wie beim klassischen LASIK-Verfahren arbeitet der Augenarzt mit einem Laser an der Hornhaut, um sie zu modellieren und die Fehlsichtigkeit auszugleichen. Dabei löst er zunächst die oberste Hornhautschicht, das sogenannte Epithel, mithilfe einer alkoholhaltigen Lösung ab. Damit liegt das Gewebe frei, das der Arzt bearbeiten will. Nach erfolgter Korrektur mit dem Laser setzt er eine Kontaktlinse ein, die das Gewebe bis zur vollständigen Heilung abdeckt. Die LASEK-Methode ist genauso sicher und gut erforscht wie die LASIK-Methode.
Fazit – die richtige Methode
ist eine sehr persönliche Entscheidung
Um die passende Operationsmethode auszuwählen, ist eine detaillierte Beratung durch den Augenarzt erforderlich. Fakt ist, dass es mithilfe der refraktiven Chirurgie vielfältige Möglichkeiten gibt, Fehlsichtigkeiten der Augen mittels Augenlaserkorrektur auszugleichen und dem Patienten wieder ein Leben ohne störende Sehhilfe zu ermöglichen. Insbesondere die etablierten Verfahren sind sehr gut erforscht. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl der passenden Laser-Operation spielt der Operateur und dessen Erfahrung. Wichtig ist auch, dass der Patient seinem Arzt vertraut.