Karl Marx Allee, Berlin, Wohnen, Wohnungen, Miete, 030, 030magazin, flickr

Hier ist was los! Der Wahnsinn um Wohnungen in der Stadt geht weiter. Wir gucken genau hin. Mit unseren Musik- und Kulturtipps seid ihr außerdem eh schon immer gut informiert. Damit ihr aber auch nicht verpasst, was es sonst noch wichtiges in Berlin gab, liefern wir euch unseren Wochenrückblick.

Beef: bei 4 Blocks

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein von @sansebastienne geteilter Beitrag am


Mieter und die Stadt Berlin kämpfen um vier Wohnblöcke an der Karl-Marx-Allee. Der Konzern „Deutsche Wohnen“ will die Wohnblöcke von einer Immobilien AG erwerben. Was für die Mieter bedeutet, dass sie möglicherweise starke Mietsteigerungen in Kauf nehmen müssten. Es gibt in bestimmte Gebieten Berlins ein Vorkaufsrecht. Nämlich dann, wenn es sich um ein sogenanntes „Milieuschutzgebiet“ handelt. Das betrifft in diesem Fall genau einen der vier Blöcke, für den der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Vorkaufsrecht hat. Bei den anderen Wohnungen ist die Lage anders, denn dort haben die Mieter selbst die Möglichkeit, von einem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Selbstverständlich ist der Kauf einer Wohnung nicht aus dem Stand finanzierbar, weshalb der Senat mit einem Kredit aushelfen will. Die rechtlichen Bestimmungen sind dabei allerdings nicht ganz klar, weshalb nun noch geprüft wird, wie Hilfe konkret aussehen kann. Viel Zeit bleibt nicht mehr, das Vorkaufsrecht gilt noch bis zum 5. Januar 2019.

Wow! Wohnungs-Wahnsinn

Der rbb hat herausgefunden, dass das „Zweckentfremdungsverbot“ in Berlin kaum umgesetzt wird. Damit Wohnungen nicht massenhaft als Airbnb-Objekte angeboten werden (und damit der Wohnungsmangel weiter verschärft wird), wurde folgendes festgelegt: Vermieter brauchen eine Registriernummer. Das geschieht allerdings kaum, 90 Prozent der vermieteten Objekte haben noch keine Registrierung. Ein Team des rbb hat den Test gemacht: und eine Wohnung über Airbnb angemietet. Dort fanden sich keine privaten Gegenstände, ein anderer Bewohner des Hauses berichtet von ein- und ausgehenden Touristen, womit ein klarer Verstoß gegen die Gesetze vorliegt. Die Recherche des rbb zeigt allerdings auch, dass die Bezirke Schwierigkeiten haben, die Angebote zu überprüfen. Allein im November gab es über 13.000 aktive Inserate. Die Politik muss sich jetzt also Lösungen einfallen lassen. Zum Beispiel, wie die Gesetzgebung tatsächlich durchgesetzt werden kann. Sonst bleiben viele Wohnungen wohl in Touristenhand, während die Berliner weiter mit steigenden Mietpreisen und Verdrängung zu kämpfen hat.

Nicht jeder Fake ist falsch

Mit dem „AfDentskalender“ hat eine Gruppe von Aktivist*innen für Aufsehen gesorgt. Die wollen die Adventszeit sinnvoll nutzen und jeden Tag eine Aktion gegen die Rechtspopulisten zu inszenieren. Das Projekt bekam in der vergangenen Woche Applaus, weil die Adbusting-Aktion im Netz viral ging. Die Gruppe hatte ein Plakat im Stil des Getränkeherstellers Coca Cola erstellt. „Sag Nein zur AfD“ verkündete das Plakat. Ein leicht zu erkennender Fake, der bei den Rechten für wütende Reaktionen sorgte. Den Höhepunkt setzte dann Coca Cola selbst und zwar auf Twitter. Die PR-Leute der Firma teilten das Bild im Netz und fügten freundlicherweise hinzu, dass nicht jeder Fake auch falsch sei. Mag Coca Cola auch ein Großkonzern mit bedenklichen Eigenschaften sein, so ist zumindest diese Aktion gelungen – egal aus welchem PR-Kalkül. Alle weiteren Aktionen und Aufrufe der Gruppe vom AfDentskalender findet ihr auf der Website https://www.afdentskalender.de/. 

Zwei Clubs helfen Obdachlosen

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Bi Nuu (@binuu_berlin_official) am


Die Berliner Verkehrsbetriebe haben sich in diesem Jahr schwer getan, Obdachlosen einen sicheren Schlafplatz zu bieten. Am Ende wurden zwei U-Bahnhöfe zur Verfügung gestellt und damit immerhin ein Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die Clubs Astra und Bi Nuu, beide betrieben von Torsten Brandt, haben sich nun dazu entschlossen, ebenfalls Platz für Obdachlose im kalten Winter bereitzustellen. Sie folgen damit dem Beispiel von Sarah Plat, die bereits im letzten Winter ihren Club in Dortmund für Obdachlose geöffnet hatte. Das Astra bietet 25 Plätze an, das Bi Nuu 15. Eine Aktion, an der sich gerne mehr Clubs und Bars ein Beispiel nehmen dürfen.  Denn hier sitzt doch das liberale, weltoffene Herz der Stadt. Veranstaltungen finden weiterhin in beiden Clubs statt, schaut auch gern in unsere Party- und Konzerttipps, dort werdet ihr fündig. Promise!

Festival sorgt für Furora

Plakat Furora Film Festival, Feminismus, Berlin, 030, Magazin, 030magazin, www.berlin030.de, film

Foto: © Promo

Das Furora Festival stellt sich der männerdominierten Filmbranche entgegen und gibt Nachwuchsfilmemacherinnen die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren. Das Festival findet am 7. und 8. Dezember statt und zeigt Filme von Regisseurinnen aus 15 Ländern. Schaut gerne im Wedding vorbei und überzeugt euch selbst von den Vorführungen, einen ausführlichen Beitrag mit mehr Informationen findet ihr hier.

Bis nächsten Freitag!

Eure [030] Redaktion

Foto: © Marc Wathieu/flickr CC0