Ob Komet Bernhard an dieser Serie beteiligt war, wissen wir nicht. In der neuen Sky-Serie „8 Tage“ rast jedenfalls ein Asteroid zur Erde und Berlin liegt in der Kill-Zone. Premiere war auf der Berlinale. Wir gucken rein.
Kill-Zone Berlin
Berlin liegt in der Kill-Zone. Kein Klimawandel, nein. Sondern ein Komet gibt uns den Rest. Wer hätte das gedacht! Zum Glück sind wir nicht schuld, dass die Erde zur Hölle fährt. Leider nur Fiktion, in Wahrheit sind wir das natürlich. Aber in der neuen Serie „8 Tage“ ist Berlin die Bühne einer Apokalypse. Einer Katastrophe biblischen Ausmaßes, wie der Zuschauer es seit „Berlin Tag und Nacht“ nicht gesehen haben. Ab 1. März läuft auf Sky „8 Tage“, ein Weltuntergangs-Drama, verpackt als Serie vor einer Berlin-Kulisse. Der Plot: Ein Asteroid rast auf die Erde. Punkt. Er schlägt in Europa ein und legt den Kontinent in Schutt und Asche. Berlin liegt leider in der Todeszone. Es bleiben 8 Tage, um die Tragik dieses Ereignisses dramaturgisch zu erklären.
Gesetze: forget it
Scheint einen Berlin-Fetisch zu geben bei Filmemachern. „4Blocks“, „Dogs of Berlin“, „Berlin Station“ et cetera. Clan-Kriminalität reicht nicht mehr, jetzt muss ein Komet her. Berlin passt einfach zu allem, selbst der Weltuntergang macht auf dem Alex eine gute Figur. Auch wenn wir die Serie noch nicht gesehen haben, sind wir uns sicher, dass das optisch duffte wird. Die Optik ist selten ein Problem, bei den Produktionen heute, selbst bei deutschen. Wie man bei „Dogs of Berlin“ sehen konnte. Sorgenkind ist die Handlung.
Wenn man einen Asteroiden zur Erde schickt, dann hat man mit der Handlung schonmal kein Problem.
Mitte meets Endzeit
Wenn man einen Asteroiden zur Erde schickt, hat man mit der Handlung kein Problem. Optik auch geil. Check. Die Schauspieler runden das Ganze ab, zumal wirklich gute Namen bei „8 Tage“ dabei sind. Mark Waschke, der Tatort-Kommissar, spielt mit Christiane Paul ein Ehepaar, das mit Kindern vor dem Kometen flüchtet. Ein gutbürgerliches Paar, man wohnt am Stadtrand, oder wohnte. Denn mit dem Asteroiden hat sich das wohl erledigt. Gedreht hat man in Grunewald und Zehlendorf, wegen der Fallhöhe der Protagonisten. Figuren, für die nix auf dem Spiel steht, sind langweilig.
Bunker oder Grab?
Was steht überhaupt auf dem Spiel, wenn der Weltuntergang kommt? „Eine Welt in der es keine Konsequenzen gibt, weil sie untergeht“, wie Regisseur und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“) es formulierte. Aber macht Handlung einen Sinn, wenn es keine Konsequenzen gibt? Und wie löst man das Problem, sprich: was macht den Reiz der Serie aus? Was können uns die Figuren erzählen, in weiteren Rollen gespielt von Devid Striesow und Henry Hübchen. So viele Fragen. Aber nur ein Komet. Und der heißt nicht mal Bernhard. Nein, der Serien-Komet will nur zerstören und hat keinen Bock auf Party. Am Ende läuft alles darauf hinaus: Bunker bauen – oder Grab schaufeln?
«8 Tage»
ab 1. März läuft auf Sky
Foto: © Stefan Rabold : NEUESUPER : Sky