Vor einer Apotheke in Neukölln treffen wir zwei Frauen, sie erzählen uns von ihrer Idee. Eine Getränke-Marke, mit der sie Limo in Flaschen verkaufen – und damit Projekte für Geflüchtete finanzieren.
Wer ist Undine? Die Frage schießt uns als erstes durch den Kopf. Egal. Es ist saukalt. Und wir waren clever und haben uns draußen verabredet. Vor der Undine-Apotheke in Neukölln, leider ist sie geschlossen. Für immer. Sonst hätten wir was gegen Erkältung gekauft, so präventiv. Hätte ja klappen können. Es geht um etwas anderes: darum, dass die alte Apotheke jetzt einen neuen Zweck erfüllt und zwar einen guten. Sie ist jetzt eine große Werbetafel für ein soziales Getränkeprojekt – sowas gibt’s wirklich. Die Macher des Projekts haben die Scheiben zugekleistert. Frauke und Roberta lachen gegen die Kälte an. Die beiden haben zusammen mit anderen „Solidrinks“ ins Leben gerufen, ihre eigene Getränkemarke. Im Namen der Marke steckt es schon drin, das Wort „Solidarität“. Wie eine Geheimzutat, die den Verbraucher beim Trinken in ein soziales Wesen verwandelt. Schön wärs. Man bräuchte ja nur Hektoliter von Solidrink über dem Bundestag abzuwerfen, aber das führt zu weit.
‚Ne Flasche Solidarität, bitte.
Um uns nicht weiter in Tagträumen zu verirren, noch ein paar Dinge zur Apotheke. Wer da vorbei kommt, sollte mal genauer hinsehen. Zum einen steht da ein Wort an den Fenstern. Wer es entziffern kann, hat nicht gewonnen, sollte sich aber ein paar Karten nehmen, die neben der Tür hängen. Postkarten mit einer leeren Flasche drauf. Die gilt es zu füllen mit guten Ideen für die nächste Solidrinks-Kampagne. Also Slogans und Designs. Was texten und malen und ab in die Briefkasten. Es geht also um Unterstützung, weniger ums Verkaufen. Das ist Mittel zum Zweck. „Das soziale Getränkeprojekt aus Berlin unterstützt mit dem Verkauf von Solimate und Solicola lokale Initiativen von und mit Geflüchteten und setzt sich für eine offene Gesellschaft ein.“ Steht so in einer Pressemeldung. Die Flaschen sind also Botschafter für Solidarität! Botschaften der Initiativen auf den Etiketten tragen Themen wie Vielfalt, Migration, Menschrechte und antirassistischen Aktivismus in die Öffentlichkeit. Wir geben es ja zu, auch das haben wir aus der Pressemeldung geklaut. Alles andere haben wir uns selbst ausgedacht.
Die Leute von Solidrinks haben für 2019 übrigens schon eine Plan: Mit Initiativen der zivilen Seenotrettung und Menschenrechtsaktivisten wollen sie eine Kampagne zur Situation und zivilem Engagement im Mittelmeerraum starten. Noch immer sterben Menschen im Mittelmeer. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Im Video oben erklären Frauke und Roberta, was es mit den sozialen Projekten auf sich hat. Schaut es euch an! Unten ein lustiger Spot.