Digitalism – das steht für eine eklektische Mischung aus Electro, Rock, Indie und Techno Klangkörpern. Das Crossover-Potential der beiden Hamburger ist hoch. Mehr als eine Dekade hält die deutsch-türkische Freundschaft von Jens »Jence« Moelle und Ismail »Isi« Tüfekci bereits an. Kennengelernt haben sie sich ganz klassisch: in einem Plattenladen Ende der Neunziger. Es folgten Remix Hits ("Seven Nation Army"), das Debüt auf dem französischen Label Kitsuné ("Idealism") und gemeinsame Auftritte mit den French-House Helden Daft Punk, welches für Jence und Isi bis heute ein bleibendes Erlebnis war.
Simian Mobile Disco – Your Love Ain't Fair
Zwei der besten Produzenten, die es momentan gibt – und schon lange Freunde von uns. 'Simian Mobile Disco' hießen früher nur 'Simian' und waren eine Indie-Band, die "We Are Your Friends" geschrieben hatte. Wenn es um Techno geht sind sie quasi eine der ersten Adressen. Dieser Song ist zwar nicht von früher, aber dafür brandneu und steht einfach für unsere Übergangszeit zwischen House und Alternative, ca. 2003.
Thomas Bangalter – Club Soda
Der Track ist Ende der 90er auf Roulé erschienen, dem Label von Thomas selbst. Wir hatten uns bei Underground Solution, einem Plattenladen in Hamburg, kennengelernt vor 12 Jahren und u.a. auch genau diese Platten verkauft und nach Hause mitgenommen. Thomas und Guy-Man (Daft Punk) waren immer schon Meister des Samplings und frecher Produktionen. Zwar nicht das Sampling, aber die Herangehensweise ('Take it or leave it') haben wir in uns aufgesogen damals.
Oxia – Domino
Ein Techno-Klassiker. Wir sind mit allen möglichen elektronischen Musikrichtungen aufgewachsen, dazwischen natürlich auch Techno. Das ließ sich in Deutschland gar nicht vermeiden. Diese Platte war auf Kompakt erschienen, quasi eine Labellegende hier. Oxia kommt aus Frankreich, und dort ist Techno auch groß. Damals sind die besten Scheiben auf Citizen, Mental Groove und Gigolo erschienen mit Namen wie David Caretta, The Hacker, Miss Kittin, Jennifer Cardini, Vitalic.
Metro Area – Nerves
Metro Area hatten damals die Brücke zwischen Techno, Disco, Funk und Post-Punk geschlagen. Morgan Geist, der hinter dem Projekt steht und auf seinem Label diverse -inzwischen- Evergreens veröffentlicht hat, war Anfang der 2000er einer der Männer der Stunde, mit wunderschönen Melodien und einem neuen Anstrich an verstaubte Disco-Ästhetik.
Deelat – Wetness Anthem
Und hier haben wir das Schwester-Label von Roulé: Crydamoure. Das war lange Zeit Herr De Homem-Christo's Label und genau wie Roulé nicht nur etwas für Club Peak-Times sondern vor allem auch zum Sammeln. Crydamoure-Releases gehörten von 1997-2004 regelmäßig zu den am meisten erwarteten, und diese Scheibe hatten wir ganz besonders rauf- und runtergespielt. Der Sampler mit dem viele Produktionen im Crydamoure Studio in Paris Montmartre gemacht wurden, ein EMU SP1200, steht auch bei uns im Studio.
Last Ninja 2 Soundtrack (C64) – Central Park (Level 1)
Jens ist mit dem Commodore C64 aufgewachsen in den 80ern, und dieses Spiel hatte einen der best-produzierten. Alles in 8-bit, aber verdammt gute komponiert. Spiele wie Outrun, Ultima, Last Ninja, Giana Sisters, Turricane etc standen für lange Nächte in denen man aus dem Wohnzimmer in andere Welten getaucht ist, und alles war sehr New-Wave-ig angehaucht. Der C64 hatte als erster Heimcomputer einen vollprogrammierbaren Soundchip mit mehreren Oszillatoren. Der 'SID' Chip war damals legendär. Hier kommen zwei Einflüsse von uns her: Die (Gedanken-)Reise und kalte Synthesizer-Sounds.
Juan McLean – You Can't Have It Both Ways (Live)
Klassische Electroclash-Scheibe von 2004 (?). DFA-Platten waren damals auch Sammlerstücke. 'You Can't Have it Both Ways' war eines der ersten Releases auf dem LCD Soundsystem Label. Dieser Track ist bezeichnend für den Umschwung, der vor zehn Jahren in der elektronischen Musik stattgefunden hat. Hakende Drums, 80er Synthies, Arps, Live-Bass und Disco-Einflüsse. Alles nicht ganz glatt, und alles erinnert etwas an die New Romantic szene von damals. Ziemlich sexy.
Franz Ferdinand – Auf Achse
Das erste Album der Jungs war eine echte Bombe, sogar Daft Punk (siehe auch unten) hatten einen Remix von 'Take Me Out' gemacht. Es war quasi wie ein 'Around The World' oder eine Nile Rogers-Produktion, nur mit Gitarren und Band gespielt und nochmal härter. Der Rest des Albums war mindestens genauso gut, und dieser Song hat etwas sehr melancholisches. Viele unserer Songs sind melancholisch – es geht ums Abdriften, und darum, dass man sich über Dinge freut, die momentan aber nicht in Reichweite sind.
Daft Punk – Rollin' And Scratchin'
Dazu muss man wahrscheinlich nichts mehr sagen. Wahrscheinlich der beste Techno-Track den es je gab, klingt immernoch aktuell und ist von 1995. Wer ihn noch nicht verstanden hat, sollte sich mal das Live-Video dazu angucken. Das ganze wurde nur mit einer Roland 909 (Drums) und SH-101 (Bassline) gespielt. So simpel und so gut.
U2 – Walk Away
In den 90ern haben wir auch viel U2 gehört. Früher, und besonders als sie angefangen hatten, waren die sogar noch gut! 'Walk Away' Live war nochmals auf dem 'Under A Blood Red Sky Live' Mini-Album erschienen, auf dem auch 'Sunday Bloody Sunday', 'Electric Co' etc waren. Wir lieben Riffs, und U2 waren immer Meister der großen Gitarren-Riffs.