Das vietnamesische Restaurant Eden, direkt am S-Bahnhof Friedrichstraße, bietet authentische asiatische Küche ohne Zusatzstoffe. Neben den geschmacklichen Komponenten kommt die Präsentation der Speisen nicht zu kurz. Gerade das effektvoll angerichtete „Frittierte Eis“ – Dessert hat es uns besonders angetan.
Zugegeben, wir waren, außer via Öffis als Durchfahrtsstation, schon länger nicht mehr direkt an der Friedrichstraße unterwegs. Ende der Neunziger hatten Clubs wie das 103 hier ihren Ursprung und der Tränenpalast, dessen Name daraus resultiert, dass sich vor dem Mauerfall in der ehemaligen Transferstelle des Grenzüberganges die West- und Ostberliner Verwandtschaft voneinander verabschieden mussten, noch einsam vor sich hingefeiert. Heute ist er umstellt von hässlichen Bürogebäuden und Retortenshops. Auch das Eden ist auf den ersten Blick vom äußeren Schein her keine Augenweide. Ein unauffälliges Standardgebäude gegenüber des S-Bahnhof Friedrichstraße an dem man normalerweise vorbei gehen würde, offenbart mittels zweier kleiner illuminierter Holzhäuser den Eingang in das Restaurant. Hier werden wir vom Chef Van Vuong Pham empfangen. Der gebürtige Vietnamese, der bereits zusammen mit seinem Bruder ein Restaurant selben Namens am Hackeschen Markt führte, setzt nun an der Friedrichstraße neue Akzente. Kenner asiatischer Restaurants wissen um die Vielzahl vietnamesischer Optionen, die aktuell in Berlin zu finden sind.
Authentische Zutaten = Leckere Gerichte.
Daher verwundert den Betreiber unsere Frage nach seinem Alleinstellungsmerkmal nicht. Insbesondere Kräuter, die nur in Asien angepflanzt werden, zeichnen für ihn die vietnamesische Küche aus. Nicht verwunderlich, dass er diese Originalzutaten, sofern qualitativ möglich, auch in seinem neuen Restaurant verwendet. Zusatzstoffe, wie das (gesundheitsschädliche) Glutamat lehnt Pham strikt ab. Finden wir gut. Statt die umfangreiche Karte als Ausgangspunkt unserer Verköstigung zu nutzen, lassen wir uns guten Gewissens, die Empfehlungen des Hauses liefern. Angefangen mit selbst gemachter Limonade (sehr lecker), bekommen wir in der Folge einige vegetarische sowie Fischspezialitäten serviert. Auch hier legt der Gastronom Wert auf die Frische und Qualität der Produkte. Auch wenn traditionell gekocht wird, muss sich niemand in seiner Auswahl zurückhalten. Dadurch, dass sich die nord-, mittel- und südvietnamesische Küche – allesamt im Eden vertreten – merklich voneinander unterscheiden, findet jeder Gast seine passende Geschmacksrichtung. Eine abgemilderte Herangehensweise an die Gerichte, speziell für das deutsche Publikum, gibt es daher nicht. «Wenn wir das Gefühl haben, dass die Auswahl vielleicht etwas zu scharf sein könnte, weisen wir den Gast daraufhin und bieten Alternativen. Sofern gewünscht.»
[smartslider3 slider=13]
Highlight des Abends: „frittiertes Eis“
Auf die Frage, was denn als typisch vietnamesisch angesehen wird, was man unbedingt probiert haben sollte, empfiehlt Pham gebratene Ente, krosse Ente und Flying Noodles. Gerichte, die jeder Gast eines vietnamesischen Restaurants einmal probiert haben sollte. Wir blicken auf unsere Gemüse- und Fischplatte und lächeln etwas verlegen. Haben für den nächsten Besuch aber nun klare Zielvorgaben bezüglich des Hauptgerichtes. Beim Dessert gibt es allerdings keine zukünftigen Experimente, denn das servierte „frittierte Eis“ war nicht nur der Hingucker (siehe Video), sondern schmeckte mit seiner Mischung aus kross frittierter Außenschale (wie haben die das gemacht?) und dem geschmolzenen Inneren so köstlich, dass allein dies ein guter Grund wäre wiederzukommen. Probiert es mal aus. Schmeckt nicht nur im Sommer.
Das Eden Restaurant findet ihr in der Georgenstrasse 25 in 10117 Berlin.
Öffnungszeiten: Mo – So 11.30 – 23 Uhr
Mehr Infos unter: www.eden-restaurant.de
Fotos: © P. Wolflingseder / [030] Magazin