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Die aktuelle Situation ist allen bekannt: #ZuhauseBleiben und nur rausgehen, wenn es absolut notwendig ist – um Mitmenschen zu schützen. Weniger Menschen auf der Straße bedeuten gleichzeitig aber auch weniger Spenden in den Öffis, weniger Pfandflaschen zum Einsammeln und weniger verkaufte Straßenmagazine.

Ehrenamtliche Helfer*innen ziehen sich zurück. Die Zahl der Krankgeschriebenen ist hoch, die berechtigte Angst vor einer Erkrankung schlägt um sich. Tafeln und Suppenküchen haben geschlossen. Wenn man kein Zuhause hat, dann ist es schwierig sich an die bundesweite Ausgangs- und Kontaktsperre in Zeiten der Corona-Pandemie zu halten.

„Die schon prekäre Lebenssituation obdachloser Menschen hat sich in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt.“ – Elke Breitenbach, Berliner Senatorin für Intergration, Arbeit und Soziales

Eine Frage von Leben und Tod

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Foto: © StrassenBlues

Die alltägliche Belastung, die Obdachlosen auch ohne tödliche Krankheiten widerfährt, ist seit wenigen Wochen noch gefährlicher. Viele Obdachlose befinden sich in der Hochrisikogruppe, da schwache Immunsysteme, psychische Probleme und andere vorbelastende Krankheiten als Normalität gelten. Die fehlenden medizinischen Untersuchungen und Behandlungen erschweren es Übertragungsketten frühzeitig zu erkennen und angesteckte Fälle zu isolieren. Etwa ein Viertel der Obdachlosen in Deutschland ist noch dazu über 50 Jahre alt. Die Lebenserwartung für Obdachlose liegt durch Einflüsse wie Drogenabhängigkeiten und Krankheiten bei ca. 49 Jahren. Eine Zahl aus einem fernen Jahrhundert.

Wenn Menschen, die sich in der Hochrisikogruppe befinden, sich nicht in eigene Räume zurückziehen können oder Zugriff auf hygienische Mittel besitzen, um nicht zu sterben, dann wurden sie im Stich gelassen.

Die Kapazitäten sind international ausgelastet. Parkplätze als „Notunterkünfte“ in Las Vegas, in Madrid wurden Feldbetten aufgestellt und der Vatikan unterstützt die katholische Hilfsoganisation Caritas mit zusätzlichen finanziellen Mitteln. Hostels haben sich bereit erklärt, ein Schutzort für nicht an Covid-19-erkrankte Obdachlose zu werden. Einzelne Anmietungen sollen erkrankte Obdachlose isolieren. Die Berliner Polizei teilte am 22. März auf Twitter mit: „Bitte vergessen Sie ab morgen nicht, Ihren Personalausweis oder einen anderen amtlichen Lichtbildausweis nebst einem Dokument, aus dem Ihre Wohnanschrift ersichtlich ist, mitzuführen […].“ Daraus war nicht ersichlich was obdachlosen Personen zustößt, wenn sie keine feste oder überhaupt irgendeine Wohnadresse haben. Die Forderung wurde wieder fallengelassen, jetzt bräuchte man nur eine gute Erklärung dafür, warum man sich draußen aufhalte.

Was kann ich tun?

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Schwere Zeiten für Strassenkinder. – Foto: [030] /Alexander Indra

Die Solidariät mit Schwächeren ist jetzt so notwendig, wie lange nicht mehr. Hier findet ihr einige Möglichkeiten, wie ihr euch einbringen könnt, um denen zu helfen, die sonst nichts und niemanden haben.

Gabenzäune:


In allen Stadtteilen Berlins gibt es zurzeit sogenannte „Soli-Zäune“, an denen beschriftete Plastiktüten mit Nahrung, warmer Kleidung und Hygienemitteln befestigt sind. Eine BürgerInnen-Initiative, die wenigstens die entstandene finanzielle Lücke der Betroffenen abdeckt. Falls man etwas abgeben kann, dann sollte man das dort tun. Hier eine Liste der bisher-entstandenen Gabenzäune.

Petitionen:


Eine langfristige Lösung kann nur durch den Bundestag zustandekommen. Da Massenunterkünfte, wie Heime, zurzeit keine Alternative für wohnungslose Menschen sind, ist es wichtig eine Alternative zu finden. Leere Häuser, Hostels und Hotels stehen zurzeit leer. Hier geht es zu einer Petition, die diese Forderung unterstützen soll.

Spenden:

Das ist, nach Menschen die mit Kältehilfen und Tafeln zusammen arbeiten, die sinnvollste Art von Spende. Wenn eine Nahrungs-/Sachspende an einem Gabenzaun nicht ‚das Wahre‘ zu sein scheint, gibt es auch Organisationen, die das gespendete Geld an Obdachlose weitergeben. So beispielsweise die KARUNA e.V. auf betterplace, hier geht es zur Spendenplattform und mehr Informationen.

Übrigens: Manchmal reicht auch ein nettes Lächeln. Die Nachfrage, ob alles okay ist oder eine Einladung für einen leckeren Snack oder ein warmes Essen. Einfach Mensch sein! Dafür vielen Dank!

Titelfoto: © flickr/Adrian Fallace

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