Um das Thema Nachhaltigkeit ist es in der DJ-Welt nicht gut bestellt. Wer jedes Wochenende mehrere Gigs an verschiedenen Orten hat, dessen CO2-Fußabdrücke entsprechen eher dem eines ausgewachsenen Elefanten, als einer zierlichen Maus. Glücklicherweise gibt es bei den Essentials durchaus Handlungsspielraum, wie das Kölner Modelabel pinqponq beweist. Deren Rucksäcke und Taschen werden komplett aus wiederaufbereiteten PET-Flaschen hergestellt. Ein Hoch auf smartes Recycling!
Ein Bekannter war kürzlich auf Bali. Wundervolle Bilder säumten seinen Facebook-Newsfeed. Es muss das Paradies gewesen sein. Unser Neid war ihm gewiss. Nun ja, antwortete er bei der Befragung nach seiner Rückkehr, es hätte ihn einige Mühe gekostet, überhaupt Ecken zu finden, an denen sich der (Plastik-)Müll nicht stapelte. Sein Fazit: Paradies und Massentourismus vertragen sich nicht. Um die Dringlichkeit des Plastikproblems wissen Umweltinteressierte spätestens seit der sehenswerten Dokumentation ”Plastik: Der Fluch der Meere„. Die „Nach mir die Sintflut“-Fraktion kommt vielleicht durch das Preistagging der Plastiktüte im Supermarkt auf den Trichter.
100% Plastikflasche
Dass man als verantwortungsbewusstes Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit nicht ignorieren, sondern viel mehr sich zu eigen machen kann, zeigt das Modelabel pinqponq aus Köln. Seit 2014 sind die Rucksäcke und Accessoires der Marke erhältlich. Ein Blick auf die Produktpalette offenbart das durchdachte Design. Modelle wie der DJ-Cubik sollen nicht nur der Funktionalität dienen, sondern auch als Fashion Objekte wahrgenommen werden. »Die gewöhnlichen Rucksackstile sind entweder strikt funktional oder mit einer minimalistischen Ästhetik versehen. Wir definieren unsere Marke anders, denn wir finden, wenn Dinge anders sind, dann führt das auch zu mehr Beachtung bei den Menschen.« In diesem Punkt spielt für das Label das Thema Nachhaltigkeit eine Schlüsselrolle. pinqponq Produkte besitzen einen Oberstoff, der zu 100% aus recycelten PET-Flaschen hergestellt ist.
Verantwortung tragen
Für Designerin Annemarie Keizers, die bereits für Designkoryphäen wie Vivienne Westwood gearbeitet hat, ist dieses in der DNA der Marke fest verankerte Merkmal kein reines Marketingtool. Im Gegenteil. »Wir nehmen unsere Verantwortung für die Umwelt sehr ernst und wählen unsere Materalien strikt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit aus.« Das ist manchmal leichter gesagt als getan, denn nicht alles, was zur Herstellung der Rucksäcke und Accessoires benötigt wird, hält den aktuellen Qualitätsansprüchen der Marke stand. So sucht man beispielsweise bei den Reißverschlüssen noch an geeigneten nachhaltigen Lösungen, die den qualitativen Ansprüchen genügen. »Wir arbeiten wirklich hart daran, die kleinen Lücken in unserem Produktionsprozess noch zu füllen. Prinzipiell haben wir aber bei unseren Produkten ein gutes Gewissen. Es gibt natürlich immer noch Raum für Optimierung.«
Auf Kosten Dritter ist keine Lösung.
Dennoch, einen Großteil der nachhaltigen Aufgabenstellungen hat pinqponq souverän abgehakt. So steht neben dem PET-Recycling eine bluesign® Systempartnerschaft auf der Habenseite. Hierbei geht es darum, alle giftigen Chemikalien aus der Lieferkette fernzuhalten. Zudem ist man Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF), in dessen Rahmen das Unternehmen kontinuierlich die Arbeitsbedingungen in ihren Produktionsstätten überprüft und verbessert. Und als wenn dies nicht bereits genug Karmapunkte auf Lebenszeit geben würde, hat die Tierschutzorganisation PETA im Frühjahr dieses Jahres den Großteil der pinqponq-Produkte als vegan zertifiziert. In Zeiten, in denen bewusster Konsum immer wichtiger wird, kann man als junges Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit nicht außen vor lassen. Besser noch, man macht es wie pinqponq und stellt es in den Mittelpunkt. Das wissen auch die Herren und Damen in der DJ-Booth zu schätzen und feiern die Marke in der Szene ordentlich ab. Ein Hoch auf smartes Recycling!