Über 1000 KünstlerInnen an 50 Spielorten. Vom 1. bis 30. September geht der Monat der Zeitgenössischen Musik in seine erste Runde und präsentiert eine Fülle an schrägen Sound-Designs.
Von allen Seiten strömen die Klänge ein. Sei es Ambient, Avantgarde, Drone oder Elektronik – die Erprobung neuer Klanglichkeiten und ihr Zusammenspiel ist der zeitgenössischen Musik eingeschrieben. Maximaler Stilpluralismus, der im besten Falle zu Grenzerfahrung und dem Eintauchen in neue Welten führt. Fest steht in jedem Fall: Von langweilig sind die meisten Ensembles, Orchester, KomponistInnen und MusikerInnen der Neuen Musik meilenweit entfernt. Mehr als 800 Veranstaltungen alleine jährlich in Berlin beweisen das und machen die Stadt zum Experimentierlabor Nummer eins.
Man höre, sehe und staune
Zeit, dem mehr Sichtbarkeit zu verschaffen – dachte sich wohl auch die „initiative neue musik berlin e.V“ (inm) und präsentiert mit der Kampagne „field notes“ den ersten Monat der Zeitgenössischen Musik in Berlin. Vom 1. – 30. September präsentieren Künstler und Ensembles der verschiedensten Strömungen ihre Positionen in Form von Konzerten, Performances, öffentliche Proben, Workshops, Klanginstallationen und Diskursveranstaltungen. Das Ziel: Die gesellschaftliche Relevanz der neuen Musik stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und einen Überblick über die Veranstaltungsvielfalt geben. Gleich mehrere Festivals wie das Musikfest der Berliner Festspiele, Kontakte der Akademie der Künste, das Internationale Klangkunstfest und die pyramidale gehen dafür an den Start.
Highlights über Highlights
Schwierig nur, im Kuddelmuddel aus Veranstaltungen die richtige Auswahl zu treffen. Wir legen daher das Eröffnungskonzert vom ensemble mosaik im Heimathafen ans Herz (Fr 1.9. ab 20 Uhr). Hier spielt das experimentelle Kollektiv die Arbeiten zweier Nachwuchskomponisten der Ernst von Siemens Musikstiftung. Im Rahmen des Förderprogramms wurden beide einen Monat in die Villa von Wilhelm Kempff an der Amalfi-Küste geschickt. Die Ergebnisse sind nun beim Doppel-Porträt-Konzert zu hören. Außerdem: Die Premiere der Ausstellung Klang-Raum-Skulptur im Spektrum (Fr 22. – So 24.9. ab 18 Uhr), die zum Entdecken eines dreidimensionalen Sound Systems einädt, sowie der Artist Talk "Perspektivwechsel" im Rahmen des Musikfestes im Kammermusiksaal der Philharmonie (So 10.9. ab 15 Uhr). Die Komponistin Rebecca Saunders und der Videokünstler Ed Atkins sprechen vor Ort über die Musikalität von Sprache. Weitere Highlights im Überblick gefällig? Bitte sehr und reingeklickt:
Bend and Break Solo Festival: Charo Calvo
Kontakte ‘17: Louis Moholo-Moholo
Monat der Zeitgenössischen Musik
1. bis 30. September 2017, Diverse Locations
Titelfoto: © Gregorio García Karman