Wir lieben Musik. Nicht nur im Redaktionsbüro über die Soundanlage, sondern gerade, wenn wir unterwegs sind. Play-Button gedrückt und schon tauchen wir ein in die musikalischen Welten unserer Lieblingskünstler, die mithilfe unzähliger Instrumente und Plugins ihren eigenen Klangkosmos erschaffen haben. Doch tun wir das wirklich? Haben wir ein ‚Ohr‘ für die ursprüngliche Klangidee der Musiker?
Wir lehnen uns jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: Nein, haben die meisten Hörer nicht. Blickt man sich um, schaut den Mitmenschen auf die Ohren und den darin oder darauf sitzenden Kopfhörern, stellt man fest: der Mehrheit scheint zwar ‚Musik hören‘ wichtig, das ‚Musik und den entsprechenden Klang erleben‘ aber nicht. Dafür bräuchte es entsprechende Kopfhörer. Wie den Sennheiser MOMENTUM True Wireless. Wir haben die In-Ears getestet.
Großer Aufwand. Kleine Wirkung!
In der Zeit schlecht komprimierter MP3’s geisterte eine Zeichnung durch die sozialen Netzwerke, die auf der einen Seite die Gerätschaften abbildete, welche ein professioneller Musiker anno dazumal benötigte, um einen klanglich ausgereiften Song zu produzieren. Man sah eine Drummachine, Synthesizer, Keyboard, einen Computer mit professioneller Audiokarte, ein Mischpult für das Mastering und Studiomonitore, die sogenannten Abhören. Zugegeben, aus heutiger Sicht in Zeiten von Software und Plugins, ein eher größeres Set-up, aber nicht untypisch, bzw. aus Sicht des hochprofessionellen Bereichs, zwischen Beyónce und Rihanna, sicherlich eher eine ’normale‘ Ausstattung. Und auf Seiten des Hörers: ein MP3 Player – heute wohl eher das Handy mit Streaming-App – und gängige Standardkopfhörer für 9,99 Euro. Man muss kein audiophiler Nerd sein, um zu verstehen, dass klanglicher Output (des Musikers) und Wirklichkeit des Inputs (des Hörers) meilenweit auseinander klaffen. Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Richtig gute Kopfhörer müssen her. Sofort!
Guter Sound hat seinen Wert
Kurz zu meinem Verhältnis zu Kopfhörern: Ich stehe seit einem guten Vierteljahrhundert hinter den Plattenspielern. Gute Kopfhörer sind da unerlässlich. Seit den Anfangstagen als Plattendreher kommt der Sound meiner Selektion über die HD-25 DJ-Klassiker von Sennheiser. Sennheiser ist keine Aktiengesellschaft, die Profite auf Kosten der Produkte ergo der Qualität oder der Mitarbeit macht. Was bringt mir der hochpreisige Kopfhörer, wenn die meisten Kosten sich nicht im Produkt und dessen Qualitäten wiederfinden, sondern im Markennamen, den Werbeclips mit irgendwelchen Stars oder bei Großevents. Brauch‘ ich nicht und ist bei Sennheiser, die ihren Hauptsitz in der Nähe von Hannover haben, auch kein Thema. Die Firma ist bis heute in Familienbesitz und trotz der marktschreierischen Konkurrenz einer der ersten Ansprechpartner für qualitativ hochwertiges Audioequipment. Eine gute Basis und naheliegend, als erstes einen Blick auf dessen Angebot im Consumerbereich zu werfen. Nachdem ich mich online ein wenig umgeschaut hatte, kam ich nicht umhin, das Haus zu verlassen gen Westen, denn eines ist beim Kopfhörerkauf zwingend erforderlich: vor Ort testen.
Der richtige Sound ist auch Geschmacksache
Kleiner Tipp: den geeigneten Kopfhörer findet man nicht, wenn man sich nur im Internet die Bilder anschaut. Klar, geiler Trigger zum anfixen, aber sicherlich keine sinnige Methode, den für sich besten Soundlieferanten zu finden. Soweit sind wir bei Virtual Reality im Jahre 2018 noch nicht. Also ab Richtung Ku’damm, genauer in die Tauentzienstrasse.
Hier gibt es seit 2016 einen der weltweit rar gesäten Sennheiser-Stores. Weitere finden sich in so illustren Städten wie New York, San Francisco und Sydney. Auf 120 Quadratmetern kann man sich an rund 80 Sennheiser-Produkten austoben. Darunter auch der mit 60.000 Euro teuerste Kopfhörer der Welt, welcher in einem abgetrennten Studio interessierten Besuchern präsentiert wird. Zudem hängen die Wände voller Gold- und Platinplatten weltbekannter Künstler wie Michael Jackson, Prince, Elvis oder den Beatles, die ein privater Sammler zur Verfügung gestellt hat. Der Hauch der großen Popwelt schwebt über einem.
Welches Klangerlebnis brauche ich?
Grob war mir klar, dass ich – keine 60k auf Tasche – und mit meinem Mobilgerät ohne Klinke als Abspielgerät am Start, auf einen neuen Wireless-Kopfhörer setzen will. Zudem ist es mir wichtig, nicht zu viel ‚Gerät‘ mit mir rumzuschleppen. Ich bin gerne mit wenig Ballast unterwegs. Ob nun auf der kurzen Strecke in der Stadt oder auf längeren Touren, beispielsweise mit dem Motorrad. Overear-Modelle fielen damit weitestgehend flach. Damit auch guter Sound? Weniger Körper gleich schlechterer Klang? Nicht unbedingt. Im Fokus meines Interesses stand das neueste Modell der erfolgreichen Sennheiser MOMENTUM Serie, der True Wireless. Ein kabelloser In-Ear, der neben seiner hochwertigen Klangeigenschaften mit allerlei netten Zusatzfeatures daher kommt. Beispielsweise dem ‚Transparent Hearing-Modus. Dieser ermöglicht es, Umgebungsgeräusche in das eigene Hörerlebnis einzubinden.
So kann der Nutzer seine Umwelt besser wahrnehmen oder an Gesprächen teilnehmen, ohne die Ohrhörer zu entfernen. Soviel vorweg: Klingt jetzt erstmal etwas unhöflich, die Kopfhörer nicht rauszunehmen, wenn man mit anderen Menschen redet, wird aber spätestens beim Tragen zu einem sinnvollen Feature für die vielen kleinen Situationen zwischenmenschlicher Interaktion, beispielsweise an der Supermarktkasse, dem Café oder der Kontrolle in der Bahn. Lange Konversationen mit Freunden dürfte man eher nicht mit Steckern im Ohr beiwohnen. Aber wer weiß, man könnte, wenn man wollte. Zudem habt ihr direkten Zugriff auf Sprachassistenten wie Apple Siri oder Google Assistant. Ob Unterhaltung, Nachrichten oder Anrufe – alle Funktionen können durch einfaches Antippen der intuitiven Touch-Oberfläche des Kopfhörers und über Sprachbefehle gesteuert werden. Willkommen in der Zukunft.
Endlich – der kabellose MOMENTUM
Sennheiser ist jedenfalls mächtig stolz auf ihre neueste Entwicklung, die im September dieses Jahres ihren großen Launch feierte. Selbstbewusst verspricht man ‚tragbaren Klanggenuss in einer neuen Dimension. Modernste Technologie. Raffiniertes Design‘. Kurz: ‚Der beste TrueWireless auf dem Markt‘. Doch ist dem so? Liest man die diversen Reviews im Netz, kommt man nicht umhin festzustellen, dass sich mit den MOMENTUM True Wireless die Verhältnisse auf dem Markt der kabellosen Kopfhörer mächtig gen Deutschland, genauer Niedersachsen, verschoben haben. Womit wir wieder bei dem Anfang der Geschichte, dem Sound, angelangt wären. Was ist uns guter Sound wert? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Der aktuelle ‚Sennheiser MOMENTUM True Wireless‘ Werbespot
Qualität hat seinen Preis
Natürlich kostet ein guter Kopfhörer mit hochwertigen Klangeigenschaften (von den Zusatzfeatures mal abgesehen) auch mehr. Im Falle des MOMENTUM True Wireless muss man 299 Euro investieren. Eine Menge Geld. Man sollte sich daher die Frage stellen: Reicht mir undefiniertes Gedudel ohne Höhen, kreischende Mitten und ganz viel Bass oder möchte ich meine Musik auf einem klanglich hochwertigen Level konsumieren, in schickem Design, mit sinnigen Features, kurz, ein Produkt, welches mir die Idee des Künstlers hinter seiner Musik bestmöglich nahebringt? Ja? Dann solltest man auch etwas dafür investieren. Qualität – und die bietet einem das neueste kabellose Modell der MOMENTUM Serie – hat seinen Preis.
Weil es mir meine Musik wert ist
Das erste Hörerlebnis war übrigens der Track ‚Maps‘ im Thomas/Mayer-Remix der Hamburgerin Ada war mein Testsong – die Sennheiser MOMENTUM True Wireless hielten ihr Versprechen. Volumen und Intensität der Klangwiedergabe fingen mich ein, was dazu führte, dass ich mit geschlossenen Augen und in die Musik versunken durch den Laden tanzte. Dabei kamen mir die Goldenen Schallplatten in den Sinn. Michael Jackson vor dem geistigen Auge. Den Moonwalk auf dem Parkett. Als ich die Augen wieder öffnete, schaute ich in verdutzte Gesichter. Mehr muss ein Kopfhörer nicht können. Und ich habe es immer noch drauf. Was guter Sound alles ausmachen kann. Denkt mal drüber nach!