Wer mit dem Auto nördlich aus Berlin heraus fährt, durchquert Pankow und sieht neben dem Bahnhof Pankow-Heinersdorf diese Kuppel. Auch vom S-Bahngleis aus blickt man direkt auf das riesige Ding. Sieht etwas düster und stark renovierungsbedürftig aus. Doch was genau ist das eigentlich?
Das runde Gebäude besteht von außen betrachtet aus drei unterschiedlich großen Teilen. Unten sind von Efeu berankte Mauern zu sehen, worauf der ein oder andere Graffiti-Sprayer schon seine Spuren hinterließ. Das schwarze Dach weist überall kleine und große Löcher auf und sieht aus, als stürze es bald ein. Darauf sieht man die Überreste einer Fensterfront, in der jede einzelne Scheibe eingeschlagen ist. Auch das Dach der mittleren Kuppel ist beschädigt. Darauf befindet sich die kleinste Kuppel – Selbst bis dort oben hat es ein kleines Graffiti geschafft.
Es handelt sich um den ehemaligen Rangier- und Güterbahnhof Pankow-Heinersdorf. Der Rundlokschuppen wurde 1883, drei Jahre nach dem S-Bahnhof, errichtet. 24 Gleise wurden von dort aus bedient, was den Rangierbahnhof zu einem der größten in Deutschland machte. Seit 1997 passiert darin jedoch nichts mehr. Bis heute ist der Bahnhof verlassen und fällt immer mehr in sich zusammen. Was mit dem Lokschuppen zukünftig passiert, bleibt bisher unklar.
Ein Paradies für Fans von Lost Places. Hier treffen sich mutige Fotografen, Obdachlose, Sprayer und Anhänger des Düsteren und Unheimlichen. Betreten werden darf der Bahnhof offiziell nicht. Wer erwischt wird, muss mit einer Anzeige rechnen. Das gesamte Gelände ist eingezäunt und mit „Betreten verboten“-Hinweisen ausgestattet. Angeblich ist es an manchen Tagen dennoch recht voll…
Fotos: © Anny Bader / [030] Magazin