So, jetzt ein Thema, das speziell ist. Pornos und Feminismus. Eine gesellschaftliche Debatte über das Bild von Frauen, das in Sexfilmen präsentiert wird, ist längst überfällig. Die Naturfreundejugend hat sich drum gekümmert.
Wir geben es ja zu: Pornos und Feminismus, diese Kombi hatten wir auch nicht auf dem Zettel. Ein Tipp über eine Veranstaltung brachte uns dann drauf. Die Gender-Debatte geht also munter weiter. Das ist auch gut so. Denn nicht nur in der Politik oder im Showgeschäft gibt es eine Menge zu tun was die Gleichberechtigung von Frau und Mann angeht (die Frau haben wir an dieser Stelle bewusst als erste erwähnt). Die Pornobranche hat genauso ein Defizit in punkto Sexismus. Wie jetzt?, magst du fragen: Porno und Sexismus – darüber regt ihr euch auf? Ja! Denn es tauchen viele Fragen auf, wenn man sich mal kritisch mit den Filmen auseinandersetzt. Zum Beispiel warum die Frau fast immer in irgendeiner Weise erniedrigt oder dominiert wird. Das sind archaische Sichtweisen im Spiel, klar. Eine Rollenverteilung, wie es sie schon in der Steinzeit gab. Dieses Level haben auch in der Pornoindustrie die meisten Regisseure und Autoren noch nicht verlassen. Ihnen muss man helfen.
Komm‘ mal runter!
Die Frage lautet: Können Schmuddelfilme und Feminismus voneinander lernen? Scheint ein Spagat zu sein. Bitte nicht wörtlich nehme. Aber müssen sich Pornos und Feminismus ausschließen – oder können sie voneinander profitieren? Unsere Freunde von der Naturfreundejugend Berlin setzen sich oft mit spannenden Themen auseinander, sie wollten auch die feministische Pornografie-Debatte nachvollziehen. Perspektiven beleuchten und neue Entwicklungen wie das Authentizitätsgebot und Ethical Porn aus der Nähe betrachten.
Kein Witz, sondern ein SPD-Antrag
So, haltet euch fest. Berliner SPD will feministische Pornos fördern. Das ist kein Witz, sondern ein Anttrag. Auf dem Landesparteitag im Sommer 2018 beschloss die SPD eine Filmförderung für feministische Pornofilme. Staatliche Finanzierung von feministischen Pornos, heißt das. Damit wir uns nicht falsch verstehen: „Feministisch“ steht nicht nur für Respekt gegenüber beiden Geschlechtern, sondern für gute und gerechte Produktionsbedingungen am Set sowie für die Darstellung sexueller Vielfalt. Von der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos stammte auch der Antrag auf staatliche Förderung von feministischen Pornos, den dann der SPD-Parteitag beschlossen hat. Künftig sollen solche pornografischen Inhalte auch über die Mediatheken von ARD und ZDF verfügbar sein. Wogegen prompt Protest von der CDU kam.
Zum Schluss sei erwähnt: Nicht nur Porno und Feminismus können voneinander lernen, sondern auch Science-Fiction kann feministisch gedacht und gemacht werden! Vom 7.-9.12. gab es dazu eine eigene Veranstaltung – über genderlose Cyborgs zum Beispiel. Hier geht’s zu der Naturfreundejugend Berlin.
Hier geht es zu unserem Beitrag über Science-Fiction und Feminismus.
Foto: © CC0