Die australische Musikerin Kat Frankie lebt seit 2004 in Berlin und ist zu einem wichtigen Teil der hiesigen Musikcommunity geworden. Neben ihrer Arbeit als Singer-Songwriterin ist sie eine Hälfte des Synthie-Pop Duos Keøma, welches in diesem Jahr beim deutschen Vorentscheid für den ESC antrat.
Zwar ging es nicht nach Stockholm, trotzdem war das Jahr für Frankie sehr erfolgreich. Mit Konstantin Gropper aka Get Well Soon kreierte Kat den Soundtrack zur Talkshow „Schulz und Böhmermann“. Außerdem bat Everybody`s Darling Clueso um ein Duett für sein aktuelles Album „Neuanfang“. [030] Autorin Isabelle Rogge traf die Sängerin für einen kurzen, persönlichen Jahresrückblick.
Wie war 2016 für dich?
Es war ein gutes Jahr. Es hat angefangen mit dem Schulz und Böhmermann-Soundtrack, den ich mit Get Well Soon gemacht habe. Auf das Ding bin ich ziemlich stolz. Dann kam das “Keøma“-Album raus und dann der ESC-Vorentscheid. Das war unglaublich toll und hat viel Spaß gemacht. Ach ja, und ich habe viele Konzerte mit Olli Schulz gespielt. Ich muss sagen, es war schon ein ziemlich gutes Jahr.
Im Sommer hast du die Moderation von einem Festival abgesagt, weil außer dir als Moderatorin nur männliche Acts am Start waren. Wie kam es dazu?
Es ist in der Musikszene ein sensibles Thema. Die Absage war ein Exempel, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Ich habe diesen Facebook-Post (vom 5. August; Anm. d. Red.) geschrieben und dabei versucht, sehr klar, nicht emotional, einfach positiv zu sein. Ich wollte sagen: „Es gibt ein Problem, aber lasst uns einen sinnvollen Beitrag leisten. Vielleicht können wir das ändern, wenn alle mitwirken.“
In den letzten Jahren hast du immer Ende des Jahres im Roten Salon gespielt. Ist das bereits eine Tradition?
Ja, nach drei Jahren kann man das sagen. Aber ich glaube nächstes Jahr wird es nicht mehr möglich sein. Die Volksbühne bekommt ja einen neuen Intendanten und danach wird sich sicherlich viel verändern. Leider glaube ich, dass es dann nicht mehr stattfinden wird.
Kat Frankie spielt am 8. und 12. Dezember jeweils ab 20 Uhr
im Roten Salon der Volksbühne.
Interview: Isabelle Rogge