In der Komödie von Laura Lackmann, nach „Mängelexemplar“ (2016) ihr zweiter Kinofilm, spielen Laura Tonke und Marc Hosemann ein Paar, das in ihrem Beziehungsalltag all den wichtigen Fragen nachgeht: Ist es die große Liebe oder nicht? Hat man sich gefunden oder schon verloren? Braucht es das Andauern der anfänglichen Verliebtheit? Oder ein Haus und Kinder?
Hans und „Heinz“ kommen in ihr 8. Beziehungsjahr und ihr Miteinander hat eigentlich viel Charme: Bis sie den Fokus darauf richten, sich zu fragen, ob sie denn überhaupt glücklich sind, ihre Beziehung noch auf echter Liebe beruht und sie auch Romantik, Sehnsucht („vermisst du mich eigentlich?“ – „nein, wieso, du bist doch immer da!“) und Eifersucht in dieser finden.
Die sympathisch spielenden Protagonisten machen sich auf eine regelrechte Odyssee der Selbstfindung – zu sich als Paar oder dann auch irgendwie jeder einzelne zu sich selbst. Die Bemühungen zur Rettung zur Beziehung sind berührend: Das Nachstellen des Abends ihres ersten Kennenlernens oder das Entfliehen vor dem Alltagsstress in einen Wellnesstempel nur für Paare. Doch es verfehlt die gewünschte Wirkung, sich wieder näher zu kommen. Im letzten Filmdrittel überschlagen sich die Ereignisse: Vor dem Finale kommt es zu Betrug und Verlust; diese Schicksalsschläge hätte der Film für ein zufriedenes Ende nicht zwingend benötigt, da er auch allein über die Beziehungsebene spannend genug ist, aber vielleicht ist auch das authentisch. Dass sie als Paar nicht völlig losgelöst im eigenen Kosmos funktionieren, sondern sehr wohl auch durch andere Menschen und Beziehungen und Umstände beeinflusst werden. In diesem Fall – zum Glück und hoffentlich ohne zu viel zu verraten – schon ein wenig in Richtung Happy End im besten Sinne.
Text: Beatrix Tegler
Zwei im falschen Film
Länge: 107 min
Deutschland 2017.
Regie & Buch: Laura Lackmann
Darsteller: Laura Tonke, Marc Hosemann
Kinostart: 31.Mai 2018
Foto: © Friede Clausz Studio.TV.Film GmbH