Sylvie Kreuschs neues Album „Comic Trip„ (2024) setzt ein eindrucksvolles Statement als popkulturelles Kunstwerk, das musikalische und visuelle Grenzen sprengt. Das Album, veröffentlicht unter Sony Music Entertainment, zeigt die belgische Musikerin in einer neuen Phase ihrer künstlerischen Entwicklung, wobei sie sich von ihrer „mysteriösen Diva“-Persona, welche sie auf dem Vorgänger „Montbray“(2021) noch pflegte, entfernt und ihre verletzliche Seite offenbart. Thematisch oszilliert das aktuelle Werk zwischen jugendlicher Verspieltheit, autobiografischen Reflexionen und kritischen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen. Mit ihrer Single „Butterfly“ setzt sie sich kritisch mit Schönheitsidealen und Perfektionismus auseinander. Kreusch thematisiert die Unsicherheiten, die durch den Druck der Selbstoptimierung und die Idealisierung von Jugend ausgelöst werden. Es ist ein Statement für Selbstakzeptanz und gegen den Zwang zur Anpassung. Der Song „Ride Away“ wiederum erzählt die Geschichte einer Frau, die durch das Setzen von Grenzen ihre Selbstachtung wiederfindet – ein poetisches Bild für emotionalen Mut und Unabhängigkeit. Eine emotionale Auseinandersetzung mit Zukunftsängsten und existenziellen Fragen, eingebettet in cineastische Klanglandschaften, liefert die Musikerin mit dem Track „Final Hour“, während das melancholische „Sweet Love“ eine persönliche Liebesgeschichte, geprägt von Angst und Zuneigung, erzählt. Experimentelle Arrangements, cineastische Klangbilder und eine vielseitige Stimmperformance aus. So könnte man „Comic Trip“ zusammenfassen. Eine Platte, die thematischen Tiefgang und die Fähigkeit, intime Momente zu erzeugen, mit universellen Fragen verbindet. Ein starkes musikalisches Statement der Belgierin. Live verspricht Sylvie Kreusch eine Synthese aus Musik und Performance. Rückblicke auf ihr Erstlingswerk sind dabei nicht ausgeschlossen.
Foto: Sony Music Entertainment