Gudrun Gut, Malaria, Einstürzende Neubauten
Foto: Mara von Kummer

Gudrun Gut: Avantgarde und Elektronik aus Berlin

Gudrun Gut: Avantgarde und Elektronik aus Berlin

Wann

12. Dezember 2024    
20:00 - 23:00

Wo

Neue Nationalgalerie
Potsdamer Str. 50, Berlin, 10785

Veranstaltungstyp

Die Berliner Underground-Ikone Gudrun Gut in der Neuen Nationalgalerie. Verrückt. Das Konzert markiert die dritte Ausgabe der SoundArt-Reihe „Soundwaves“, die Ambient- und SoundArt-Stücke stilprägender Künstler:innen präsentiert. Gut, bekannt für ihre genreübergreifende Arbeit und innovative Herangehensweise an elektronische Musik, wird Gut an diesem Abend sowohl neue Kompositionen als auch Klassiker ihrer beeindruckenden Karriere präsentieren.

Ikone des Berliner Undergrounds

Gudrun Gut begann ihre musikalische Reise in den späten 1970er Jahren und war eine prägende Kraft in der aufkommenden Berliner Post-Punk- und Avantgarde-Szene. Als Gründungsmitglied der Einstürzenden Neubauten schrieb sie gemeinsam mit Künstlern wie Blixa Bargeld und N.U. Unruh Geschichte. Ihre Beteiligung an der Band war jedoch nur der Anfang: Sie gründete die rein weibliche Band Malaria!, deren avantgardistischer Post-Punk-Sound bis heute Kultstatus genießt. Songs wie „Kaltes Klares Wasser“ sind Meilensteine der deutschen Musikgeschichte und wurden von internationalen Künstlern gesampelt oder gecovert.

Ein Wegbereiter für elektronische Musik

Ab den 1990er Jahren wandte sich Gut verstärkt der elektronischen Musik zu. Ihre Solokarriere begann mit der Veröffentlichung des Albums „Members of the Ocean Club“ (1996), einer Zusammenarbeit mit dem Musiker und Radiomoderator Thomas Fehlmann. Das Album, das Elemente aus Ambient, Techno und experimenteller Elektronik verband, zeigte Guts Fähigkeit, die Grenzen des Genres auszuloten. In den folgenden Jahren etablierte sie sich als Pionierin der elektronischen Musik, insbesondere mit Werken wie „I Put a Record On“ (2007), das mit seinen minimalistischen Arrangements und introspektiven Texten begeisterte.

2012 veröffentlichte Gudrun Gut das Album „Wildlife“, das eine spannende Mischung aus Naturthemen, elektronischen Beats und atmosphärischen Klanglandschaften präsentierte. Die Kritiker lobten das Werk als „elegante Symbiose von Mensch und Maschine“. Ihr jüngstes Soloalbum „Moment“ (2018) geht noch einen Schritt weiter: Es ist introspektiver und experimenteller und zeigt eine Künstlerin, die sich ständig weiterentwickelt. The Quietus beschrieb das Album als „eine klangliche Reise durch emotionale und physische Räume“.

Ihre Rolle als Produzentin und Förderin

Neben ihrer Karriere als Musikerin ist Gudrun Gut eine wichtige Förderin der elektronischen Musikszene. 1997 gründete sie das Label Monika Enterprise, das sich auf weibliche Künstlerinnen in der elektronischen Musik konzentriert. Zu den von ihr geförderten Künstlerinnen zählen Barbara Morgenstern, Greie Gut Fraktion und Lucrecia Dalt. Mit Monika Enterprise hat Gudrun Gut dazu beigetragen, die Sichtbarkeit von Frauen in der elektronischen Musik zu erhöhen und eine Plattform für innovative Künstlerinnen geschaffen.

Der Abend in der Neuen Nationalgalerie

Mit ihrer Fähigkeit, elektronische Musik mit avantgardistischen und künstlerischen Elementen zu verbinden, bleibt sie eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Avantgarde und ein Vorbild für eine neue Generation von Musikerinnen und Künstlern. Passend zur futuristischen Architektur der Neuen Nationalgalerie bietet der Rahmen eine außergewöhnliche Bühne für ihre Performance. Ein besonderes Ereignis für alle, die die Schnittstellen von Musik, Kunst und Klangexperimenten erkunden möchten. Ab 16 Uhr stehen die SoundArt-Plattformen von Veit Laurent Kurz und Jens Rønholt Schmist in der Neuen Nationalgalerie, Gudrun Gut startet um 20.15 ihr Konzert. Als Teil des Volkswagen Group Art4All-Programms, ist die Veranstaltung kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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