Floating Points, alias Sam Shepherd, ist bekannt für seine anspruchsvollen elektronischen Kompositionen, die Genres wie Jazz, Ambient und Electronica miteinander verweben. Sam Shepherd ist nicht nur ein Musiker, sondern auch ein promovierter Neurowissenschaftler. Diese Verbindung von Intellekt und Kreativität spiegelt sich in seiner Musik wider, die für ihre Komplexität und emotionale Tiefe geschätzt wird. Shepherd begann seine Karriere als DJ in der Londoner Clubszene, bevor er mit Alben wie “Elaenia” (2015) und “Promises” (2021, mit dem legendären Jazz-Saxophonisten Pharoah Sanders) internationale Anerkennung fand.
Das neue Album: Cascade (2024)
Nach seiner Zusammenarbeit mit Pharoah Sanders kehrt Sam Shepherd mit „Cascade“ zurück zu seinen elektronischen Wurzeln. Dieses Album markiert eine bewusste Hinwendung zum Dancefloor und zeigt Shepherds Fähigkeit, komplexe musikalische Strukturen mit tanzbaren Rhythmen zu verbinden. Das Album beginnt mit “Vocoder (Club Mix)”, einem energiegeladenen Track, der mit industriellen Beats und verzerrten Vocals die Richtung vorgibt. Laut Pitchfork fängt dieser Song das Gefühl ein, »wenn die Stroboskope hart zuschlagen und man nicht sicher ist, ob die Lichter einen beeinflussen oder man einfach mehr benebelt ist, als man dachte«. “Fast Forward” ist ein weiteres Highlight, bei dem “zitternde Synth-Leads sich wie ein zischender Medusa-Kopf aus Gegenmelodien und aufsteigenden Texturen umschlingen”.
Die Melodien zerfallen und verstimmen in Echtzeit, was Shepherds Handwerkskunst hervorhebt – elektronische Musik, die man praktisch atmen, wachsen und sterben hören kann.
Resident Advisor beschreibt „Cascade“ als »eine Sammlung von unentschuldigten Bangers, die einige der unterhaltsamsten Musik enthalten, die Shepherd je veröffentlicht hat«. Die Tracks wurden während der Arbeit an einem Ballett in Kalifornien komponiert, was zu einer einfacheren Produktionsweise führte und zu einigen der direktesten Club-Tracks in Shepherds Karriere führte. Der Track “Afflecks Palace” ist wiederum ein nostalgischer Trip durch frühen IDM, Acid House und Jungle, drahtig und unvorhersehbar. „Cascade“ zeigt Floating Points in Höchstform. Ein Platte, welche die Präzision seiner früheren Arbeiten mit der Energie des Dancefloors verbindet. Ein Album, das sowohl den Geist als auch den Körper anspricht und Shepherds Position als einer der innovativsten Produzenten der elektronischen Musik festigt. Auch live weiß Shepard zu überzeugen: Floating Points‘ Live-Auftritte sind bekannt für ihre visuelle und akustische Intensität. Seine Fähigkeit, komplexe Arrangements in hypnotische Live-Sets zu übersetzen, macht jedes Konzert zu einer immersiven Erfahrung.