Elon Musk, China
Foto: KI generated by MJ

Elon Musk und TikTok? Was die Übernahme (Schlechtes) für uns bedeuten könnte

TikTok. Die Vorstellung, dass TikTok, eine der einflussreichsten Social-Media-Plattformen der Welt, von Elon Musk übernommen wird, sorgt für Unruhe. Der Gedanke, dass der reichste Mensch der Welt, der bereits Twitter (heute X) kontrolliert, ein weiteres zentrales Kommunikationsmedium besitzen könnte, wirft viele Fragen auf – und noch mehr Probleme.

Denn die bisherigen Erfahrungen mit Musks Übernahme von X und seine libertären politischen Ansichten sollten uns zu denken geben. Was bedeutet es, wenn einer der mächtigsten Unternehmer der Welt zunehmend Kontrolle über den digitalen Diskurs gewinnt? Und was könnte passieren, wenn eine Plattform wie TikTok plötzlich in Musks Hände fällt?

Musk und X: Ein Kontrollverlust über das digitale Gespräch?

Seit Elon Musk Twitter im Oktober 2022 übernommen hat, hat sich die Plattform radikal verändert – und zwar nicht unbedingt zum Besseren. Sein Ziel war es, Twitter zu einer Plattform der uneingeschränkten Meinungsfreiheit zu machen. Was in der Theorie gut klingt, hat in der Praxis aber dazu geführt, dass Hassrede und Desinformation auf der Plattform stark zugenommen haben. Musk entließ fast 80 % der Belegschaft, darunter viele Teams, die für die Moderation von Inhalten und den Schutz vor Hassrede zuständig waren. Gleichzeitig schaltete er zuvor gesperrte Accounts wieder frei, darunter Donald Trump, der nach dem Sturm auf das Kapitol 2021 von der Plattform verbannt worden war. Sein Umgang mit X Premium (ehemals Twitter Blue) sorgte ebenfalls für Kritik. Nutzer:innen, die für den Dienst zahlen, erhalten Vorzüge wie höhere Sichtbarkeit und Priorisierung in den Feeds anderer User. Das bedeutet: Wer Geld zahlt, wird stärker gehört. Dadurch droht die Plattform zu einer Bühne für wohlhabende Stimmen zu werden, während marginalisierte Gruppen und kleinere Accounts weiter in den Hintergrund gedrängt werden. Die Folge? Viele User:innen kehrten X den Rücken. Prominente wie Gigi Hadid, Elton John und Jim Carrey löschten ihre Accounts, während sich andere Plattformen wie Mastodon oder Threads als Alternativen etablierten.

Musks politische Ansichten: Ein Problem für soziale Medien?

Elon Musk, Dark Knight
Darth Musk – Greift der reichste Mann der Welt nach einem weiteren sozialen Netzwerk? – Foto: KI generated by MJ

Ein weiteres Problem ist Elon Musks politische Haltung. Während er sich selbst als Libertärer sieht, bedeutet das in der Praxis oft: ein Misstrauen gegenüber staatlicher Regulierung und ein Fokus auf radikale Meinungsfreiheit – selbst wenn diese Freiheit anderen schadet. Musk unterstützte öffentlich Donald Trump und kritisierte Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation und Hassrede als Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Diese Haltung spiegelt sich in seinen Entscheidungen bei X wider: Das Zurückdrängen von Moderation und die Wiedereinführung problematischer Accounts sind direkte Folgen seiner politischen Überzeugungen. Doch genau hier wird es gefährlich. Plattformen wie X oder TikTok haben eine enorme Macht, die öffentliche Meinung zu formen. Wer diese Plattformen kontrolliert, hat indirekt Einfluss auf Wahlen, gesellschaftliche Debatten und die Verbreitung von Informationen. Wenn Musk TikTok übernehmen würde, wäre das mehr als ein bloßer Geschäftszug. Es würde bedeuten, dass ein Mann mit umstrittenen politischen Ansichten die Kontrolle über eine Plattform mit über einer Milliarde Nutzer:innen weltweit erhält – darunter viele junge Menschen, die TikTok als wichtigste Informationsquelle nutzen.

Was bedeutet das für uns?

Der Verkauf von TikTok an Elon Musk könnte schwerwiegende Folgen haben:

1. Mehr Desinformation und weniger Moderation

Wie bei X könnten Maßnahmen zur Moderation von Inhalten abgeschafft werden, was zu einer Zunahme von Hassrede und Desinformation führt.

2. Politische Instrumentalisierung der Plattform

Musk hat bereits bewiesen, dass er seine Plattformen nicht neutral führt. Seine Unterstützung für Donald Trump und seine abfälligen Kommentare über politische Gegner zeigen,
dass er soziale Medien durchaus für eigene Zwecke nutzen könnte.

3. Kulturelle Veränderungen bei TikTok

TikTok ist bekannt für seine kreative Community, progressive Inhalte und vielfältige Stimmen.
Die Übernahme durch Musk könnte dazu führen, dass genau diese Stimmen marginalisiert werden – zugunsten von lauten, oft radikalen Meinungen.

Warum du dir Sorgen machen solltest

Für viele von uns sind Plattformen wie TikTok, X oder Instagram ein zentraler Bestandteil des Alltags. Sie beeinflussen, welche Inhalte wir sehen, welche Meinungen wir wahrnehmen und wie wir miteinander kommunizieren. Wenn diese Plattformen zunehmend von einer einzigen Person mit fragwürdigen Ansichten kontrolliert werden, ist das ein Problem. Elon Musk präsentiert sich gerne als Visionär und Verfechter der Meinungsfreiheit. Aber seine bisherigen Entscheidungen zeigen, dass er nicht in der Lage ist, diese Verantwortung verantwortungsvoll zu tragen. Stattdessen hat er mehrfach bewiesen, dass er vor allem seine eigenen Interessen verfolgt – sei es finanziell, politisch oder ideologisch.

Fazit: Warum Vielfalt wichtiger ist als Musk’sche Einflüsse

Soziale Medien leben von Vielfalt – von unterschiedlichen Meinungen, kreativen Inhalten und einer inklusiven Community. Wenn diese Plattformen jedoch zunehmend in die Hände weniger Menschen fallen, wird diese Vielfalt gefährdet. Der Verkauf von TikTok an Elon Musk wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung. Es ist wichtig, dass wir darüber nachdenken, wem wir unsere digitalen Räume anvertrauen. Und es ist noch wichtiger, dass Plattformen nicht von Einzelpersonen kontrolliert werden, sondern von Gemeinschaften, die das Wohl aller im Blick haben. Deshalb: Sei wachsam. Sei kritisch. Und hinterfrage immer, wer hinter den Plattformen steht, die du täglich nutzt.

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