Auf dem besten Wege, eine der besten Bands der Neo-Postpunk-Welle zu werden: Candelilla überzeugen mit zu Noisepunk gewordenem Nihilismus.
Warum Intros, wenn man nur so vor Präsenz strotzt. Mit dem dritten Album und der Vorab-Single „Intimität“, deren Gitarren, Schlagzeug und Stimmen einen mit dem ersten Takt umblasen, verwandelt das Münchener Quartett Candelilla seine Gegenwartsskepsis in brüllenden Noisepunk voller Poesie und Politik. „Camping“ ist ein wutentbrannter Kommentar auf das Weltgeschehen und das wohl beste Album der Band seit der Gründung vor 16 Jahren. 2007 traf Schlagzeugerin Sandra Hilpold zu Lina Seybold, Mira Mann und Rita Argauer. Seither teilt man sich zu dritt dystopische E-Gitarren, Bass, Keyboard und Stakkato-Wortgebilde. Es sind sicherlich keine bequemen Töne und Worte, die man von Candelilla hört, aber konsequente. Griesgrämiger Nihilismus, könnte man meinen, bis man die Zeitung aufschlägt und das alles als Realität erscheint. Ein seelenloser Sound ohne jegliche Wärme, aber die gibt es da draußen schließlich auch nicht.
Live am FR 21.4. ab 20.30 Uhr in der Kantine am Berghain