Foto: © Semra Sevin
Zwei Frauen, ein Kollektiv, eine Mission. Barbara Green und Wayra Durán Gonzalez stellen als Kuratorinnen-Team GREEN | GONZALEZ den Berliner Kunstmarkt auf den Kopf. Elitärer Schnickschnack? Nicht doch. Was sie in der Bildenden Kunst zeitgemäß verändern wollen, erzählen sie [030].
Welche Idee steckt hinter GREEN I GONZALEZ?
BARBARA: Wir wollen den Austausch zwischen Künstlern, Galeristen, Sammlern und Besuchern anregen. GREEN I GONZALEZ – klingt nach Guerillakämpferinnen und soll es auch sein.
Wofür kämpft die Guerilla?
WAYRA: Dafür, dass Kunst zugänglicher wird. Künstler arbeiten oft Ego-zentriert – aus sich selber heraus und für sich. Sie sind es wenig gewohnt, in Teams zu arbeiten und ihre Arbeit anderen zu vermitteln.
BARBARA: Kommerzielle Galerien messen den Erfolg am Gewinn und nicht an Besucherzahlen oder zufriedenem Publikum, die das Konzept verstehen. Schade, denn Kunst soll Dialoge anregen und nicht nur einen Künstler hypen.
Das geschieht in Berlin zu selten?
BARBARA: Naja, häufig geht man durch ein Atelier, hat keine Ansprechperson, keinen Text, kann nichts einordnen.
WAYRA: Da ist oft zu elitär. Da sitzt Jemand auf einem imaginären Sockel und man muss sich fürchten, ihn oder sie anzusprechen. Viele Künstler und Sammler haben auch das Problem, dass sie sich selbst nicht gut ausstellen können – weil sie alles auf einmal präsentieren möchten.
Worum kümmert Ihr Euch, damit alles anders abläuft?
BARBARA: Um alles! Wir organisieren den Transport der Ausstellungsstücke, beraten, erstellen ein maßgeschneidertes Konzept, schreiben Texte, informieren die Presse und verhandeln mit Galerien und Käufern.
WAYRA: Vor allem legen wir einen Schwerpunkt fest, der die Absichten der Künstler unter einen Hut bringt und sich vermitteln lässt. Was müssen Künstler mitbringen, damit sie Euch ansprechen?
Was hebt eine GREEN I GONZALEZ-Ausstellung letztendlich ab?
WAYRA: Allein die Zusammensetzung der Besucher. Wir sprechen Künstler an, junge Generationen und verschiedene soziale Hintergründe. Bei uns entsteht ein Dialog ohne hierarchische Strukturen. Und vor allem: Uns geht es um die Kunst, nicht die Party drumherum.
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Green Gonzales konzipieren seit Januar 2017 Ausstellungen und beraten die Akteure der Szene zeitgemäß.
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