Clubintro, Gretchen

[030] Clubintro: Gretchen

Die gewölbten Hallen dieser Bühne am Mehringdamm zeigen die Vielschichtigkeit zeitgenössischer Musik auf. Zwar sind die Drum'n'Bass-Nächte berühmt, darüber hinaus wird aber bewusst alles gemischt, was musikalisch heraussticht.

Inhaber Pamela Schobeß und Lars Döring stehen auf den elektronischen Einschlag, wollen sich aber abseits des in Berlin omnipräsenten Techno bewegen und landen somit bei Drum’n’Bass und HipHop, vom klassischen Sample- und Boombap-Sound bis hin zu einer Menge der Soulection/Ninja Tune-Schiene, die gerne mit dem Label „Future Beats“ beschrieben wird, ergänzt durch Konzerte zwischen Jazz und Singer/Songwriter. Lars ist selbst Fan vieler verschiedener Musikrichtungen und sammelt Platten, seit er 12 ist. Deshalb ist er auch als Booker offen. Seit der Eröffnung im Jahr 2011 hat das Gretchen immer wieder ein Händchen für Acts gehabt, die es wenig später auf viel größere Bühnen schaffen sollten. Kaytranada zum Beispiel, ein absoluter Vorreiter für die Verbindung von House und HipHop, oder der schottische DJ Hudson Mohawke, der seitdem von Kanye Wests G.O.O.D. Music-Team gesignt wurde. Residents sind fähige Leute wie Soulmind von Through my Speakers, Dub-Größe The Bug verfügt seit November über eine eigene Partyreihe und mit Girls Town hostet man eine Queer Party, die sich speziell an Frauen richtet – ein viel zu seltenes Phänomen. Die Türpolitik nimmt das Gretchen entspannt: Welche Schuhe jemand trägt, ob fünf Jungs zusammen kommen, das ist relativ egal. Trotzdem findet sich immer ein bunt gemischtes und angenehmes Publikum zusammen – ein guter Musikgeschmack ist eben der beste Filter.


Gretchen
Obentrautstraße 19, 10963 Berlin
http://www.gretchen-club.de

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Konzerte

[030] RSS FEED

Vorheriger Artikel

Musiktheaterkollektiv glanz&krawall: Runter von der Opernbühne

Genetikk, FUKK Genetikk, Selfmade
Nächster Artikel

„Wir ficken die Rolling Stones.“ – Genetikk im Interview

Gehe zuOben