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Das Wassermusik Festival 2019 findet unter dem Titel „Black Atlantic Revisited“ statt. Hierbei geht es um eine Annäherung an die komplexe Thematik “Black Atlantic“. Also an die Kultur der afrikanischen Diaspora. Bedingt durch Sklavenhandel und Kolonialisierung. Ein Zusammenlaufen von afrikanischen, amerikanischen, britischen und karibischen Einflüssen. Und am Ende doch eine ganz eigene Sprache.

Mehr als Musik

Afrika ist nicht nur Rap, Blues, Reggae oder Jazz. Paul Gilroy erfand in seinem Buch „The Black Atlantic: Modernity and Double Consciousness“ (1993) das Bild des Schiffes. Demnach ist die Kultur der afrikanischen Diaspora ein mikro-kulturelles und mikro-politisches System. Das sich in ständiger Bewegung befinde. Durch den Sklavenhandel und Kolonisierung fand sie Verbreitung in der westlichen Welt. Eine „expressive Kultur der schwarzen Diaspora“. Die in Tanz, Erzählung, Kunst und Musik Ausdruck findet. Vor allem aber in Musik. Denn auf das geschriebene Wort eines Sklaven folgte die Todesstrafe. 

Eine Gegenkultur

„Black Atlantic“ verstand sich auch immer als Gegenkultur zur Moderne. Sklaverei und Judenvernichtung galten als die dunkelsten Schattenseiten der bürgerlichen Aufklärung. Diesen wollte man in den Arsch treten. Eine Kultur als Gegenreaktion auf dieses Leid. Fundamental anti-kapitalistisch und anti-modern. Werte der Unproduktivität und des Genusses traten in den Vordergrund. Und stellten sich den kapitalistischen Lieblingen Rationalität, Arbeit und Produktivität entgegen.

 

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Grenzenlos

Wir reden hier nicht von einem klar abzugrenzendem geographischen Raum. Sondern von einem kulturellen Raum, der sich ständig bewegt. Ein Raum sozialer, historischer und kultureller Verbindungslinien zwischen Afrika, Amerika und West-Europa. Diese Verbindungen gilt es sichtbarer zu machen.  Auch die negativen. Wie die von Kolonialisierung und Sklavenhandel. Eine Tatschte die auch im deutschen Erinnerungskontext gerne hinten runter fällt. 

Was ist da los

Im Fokus steht dieses Jahr der Südatlantik und seine musikalischen Kulturen. Auf dem Programm stehen Konzerte unter anderem mit Milton Nascimento, Angelique Kidjo, Gilberto Gil und vielen mehr. Hier ist alles dabei was Bock macht: Reggaeton, Cumbica, Electro, Rap, Afrobeats, Blues und und und. Ein bewegendes Filmprogramm. Und ein Wassermarkt. Außerdem wird es eine Konferenz namens „Echoes of the South Atlantic“ geben. Hier wird der  Blick auf die heutige Situation der atlantischen Beziehungen zwischen Afrika, Amerika und Europa gerichtet.

Wassermusik Festival 2019 | Haus der Kulturen der Welt
5.07 bis 27.07 | 19 Uhr
 John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

Hier geht’s zum Programm.

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