Berlin entfaltet nach Sonnenuntergang eine ganz besondere Atmosphäre. Die beleuchteten Wahrzeichen, das pulsierende Nachtleben und die Reflexionen auf der Spree bieten perfekte Bedingungen für beeindruckende Nachtaufnahmen. Doch um das Beste aus den nächtlichen Fotomotiven herauszuholen, braucht es mehr als nur eine gute Kamera. Hier sind einige Tipps sowie drei inspirierende Locations, die sich besonders für Nachtfotografie in Berlin eignen.
Tipps für gelungene Nachtfotografie
Nachtaufnahmen erfordern eine angepasste Herangehensweise, da das Licht knapp ist und lange Belichtungszeiten erforderlich sind. Folgende Tipps helfen dabei, gestochen scharfe und stimmungsvolle Fotos zu schießen:
- Stativ nutzen: Da bei Dunkelheit längere Belichtungszeiten notwendig sind, ist ein stabiles Stativ essenziell, um Verwacklungen zu vermeiden.
- Langzeitbelichtung ausprobieren: Eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden sorgt für faszinierende Effekte, insbesondere bei bewegten Lichtern wie vorbeifahrenden Autos oder der Spiegelung auf Wasserflächen.
- Manueller Fokus: Im Dunkeln kann der Autofokus Schwierigkeiten haben, das Motiv scharfzustellen. Daher ist es ratsam, manuell zu fokussieren.
- ISO-Wert anpassen: Ein niedriger ISO-Wert (100–400) sorgt für eine hohe Bildqualität, während höhere Werte (800+) mehr Licht einfangen, aber das Bildrauschen erhöhen.
- Goldene Stunde & Blaue Stunde nutzen: Direkt nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang bietet der Himmel ein weiches Licht, das sich ideal für atmosphärische Nachtaufnahmen eignet.
- Lichtquellen bewusst einsetzen: Straßenlaternen, Neonreklamen oder beleuchtete Gebäude können als natürliche Lichtquellen dienen und dem Bild Tiefe verleihen.
Drei beeindruckende Motive für Nachtaufnahmen in Berlin

1. Oberbaumbrücke – Architektur & Lichterspiele
Die Oberbaumbrücke verbindet Kreuzberg mit Friedrichshain und ist eines der markantesten Bauwerke der Stadt. Besonders nachts bietet sie eine spektakuläre Kulisse: Die leuchtenden Bögen spiegeln sich in der Spree, während die vorbeifahrenden U-Bahn-Züge Lichtstreifen auf Langzeitbelichtungen hinterlassen. Ideal ist eine Aufnahme von der Uferseite aus, um sowohl die Architektur als auch die Lichtreflexionen auf dem Wasser einzufangen.
2. Fernsehturm & Alexanderplatz – Skyline mit urbanem Flair
Der Fernsehturm ist das höchste Bauwerk Berlins und eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Nachts wird er stimmungsvoll beleuchtet und hebt sich imposant gegen den dunklen Himmel ab. Ein guter Spot für Aufnahmen ist die Rathausbrücke oder der Park am Fernsehturm, wo sich auch die Lichter der Straßen und Passanten als dynamische Elemente ins Bild einfügen lassen.
3. Potsdamer Platz – Lichtspuren & futuristische Architektur
Der Potsdamer Platz ist eine perfekte Spielwiese für Nachtfotografen, die mit Lichtspuren und modernen Gebäuden experimentieren wollen. Die Glasfassaden der Hochhäuser reflektieren die bunten Lichter, während der Autoverkehr ideale Bedingungen für Langzeitbelichtungen bietet. Wer Geduld mitbringt, kann hier auch faszinierende Aufnahmen mit vorbeiziehenden Menschen und Leuchtwerbungen machen.
Fazit
Berlin bietet unzählige Möglichkeiten für kreative Nachtfotografie. Mit der richtigen Technik und etwas Experimentierfreude entstehen beeindruckende Aufnahmen, die die Stadt in einem völlig neuen Licht zeigen. Ob architektonische Meisterwerke wie die Oberbaumbrücke, urbane Highlights am Alexanderplatz oder dynamische Lichtspiele am Potsdamer Platz – die nächtliche Metropole hält unzählige Motive bereit, die es zu entdecken gilt.