Soforthilfe, psychische Störungen
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Soforthilfe – Projekt L.E.B.E.N. unterstützt psychisch Belastete

In Deutschland suchen über fünf Millionen Menschen aktuell nach psychotherapeutischer Unterstützung – doch die Wartezeit auf einen Therapieplatz beträgt durchschnittlich 20 Wochen, in einigen Regionen sogar bis zu zwei Jahre. Diese Versorgungslücke hat gravierende Folgen: Viele Betroffene geraten in Isolation, verlieren ihren Antrieb oder erleben schlimmstenfalls eine Zuspitzung ihrer Krise. Hier setzt das Projekt L.E.B.E.N. an, das ab sofort schnelle und niedrigschwellige Unterstützung bietet.

Soforthilfe für psychisch belastete Menschen

 

Katharina Heinschke, L.E.B.E.N.
Katharina Heinschke will mit dem Projekt L.E.B.E.N. die lange Wartezeit auf eine therapeutische Behandlung überbrücken. Foto: © Christian Manthey

L.E.B.E.N. steht für Lebensfreude, Empathie, Bewusstsein, Entwicklung und Neuanfang und versteht sich als Ergänzung zur psychotherapeutischen Behandlung. „Unser Ziel ist es, Betroffenen in der Versorgungskrise schnell und bezahlbar zu helfen“, erklärt Katharina Heinschke, Initiatorin des Projekts und erfahrene Ergotherapeutin. Das Programm soll Teilnehmenden Stabilität bieten, bis sie einen Therapieplatz erhalten, und ihnen vermitteln, dass sie nicht allein sind.

Online-Gruppen als Herzstück des Konzepts

Kern des Angebots sind wöchentliche, zweistündige Sitzungen in kleinen Online-Gruppen mit maximal 20 Personen. Die Gruppen werden von qualifizierten Berater*innen geleitet und bieten einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung. Dieses Setting fördert nicht nur die Eigenverantwortung, sondern hilft auch, soziale Isolation zu durchbrechen – ein wichtiger Aspekt bei psychischen Belastungen.

Chance auf Kassenfinanzierung

Das Projekt ist zunächst privat finanziert: Die Teilnahme an dem zwölfwöchigen Programm kostet 385 Euro. Sollten jedoch bis Ende 2024 mindestens 200 Personen teilnehmen, werden verschiedene Krankenkassen prüfen, ob L.E.B.E.N. künftig als reguläre Kassenleistung aufgenommen werden kann. Langfristig sind auch spezifische Gruppenangebote geplant, etwa für Migrant*innen und Geflüchtete.

Ein Schritt Richtung nachhaltiger Gesundheitsversorgung

L.E.B.E.N. wurde ins Leben gerufen, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu lindern und eine Versorgungslücke zu schließen. „Es geht nicht darum, Therapie zu ersetzen, sondern Menschen in ihrer akuten Not zu stabilisieren“, betont Heinschke. Das Programm zielt darauf ab, Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen und eine umfassendere Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit zu schaffen. Mit L.E.B.E.N. bietet sich für viele psychisch belastete Menschen eine dringend benötigte Überbrückungshilfe. Das Projekt setzt ein wichtiges Zeichen in der aktuellen Versorgungskrise und könnte langfristig einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der psychotherapeutischen Unterstützung leisten.

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