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Die Zukunft ist kein Mann. | Science-Fiction & Feminismus

Kirk. Spock. Picard: merkste was? Genau, alles Männer. Sogar Data, ein Android, ist ein Mann! Die Zukunft ist also nicht gerade ein Gender-Paradies. Deswegen hat sich eine Gruppe Berliner Enthusiasten des Themas angenommen.

Bei Star Trek hat es lange gedauert, astronomisch lang könnte man sagen. Und zwar bis eine Frau in die Chefrolle schlüpfen durfte. Das war Captain Janeway, wenn wir uns richtig erinnern, und dieser erste weibliche Captain im Trek-Universum wurde sogleich an den hinterletzten Winkel desselben befördert. Schlimm genug. Also höchste Zeit, mal über Science-Fiction und Feminismus zu reden. Eine Berliner Gruppe namens „Naturfreundejugend Berlin“ hat das getan. Mehrere Tage setzten sie sich damit auseinander, eine Art Seminar über Zukunft und Frauen. Weil das am Rand Berlins stattfand, berichten wir euch hier darüber und holen das Thema zurück in die Stadt. Die politische Gruppe ist laut eigener Homepage ein „parteiunabhängiger, linker Jugendverband, in dem Jugendliche selbstorganisiert herrschaftskritische Politik machen.“ Soviel zur Einordnung. Mehr erfahrt ihr im Link unten. Aber weiter im Text.

morgen ist von gestern

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Knopf an der Backe. Foto: © CC0 Public Domain

Die Science-Fiction war lange genauso männlich dominiert, wie die reale Welt. Dabei spielt das Genre doch in der Zukunft. Tja, in den Köpfen der Film- und Serienautoren  war anscheinend lange unvorstellbar, dass sich das jemals ändern würde. Die Naturfreunde Jugend Berlin wollten also herausfinden, warum selbst die Zukunft sich schwer tut mit dem Thema Mann und Frau. Science-Fiction kritisch zu hinterfragen war das Ziel. Es ging generell um die Frage, wie das Genre mit Menschen umgeht, die in der realen Welt scheinbar an den Rand gedrängt werden. Filme, Serien, Kurzgeschichten und Diskussionen gehörten mit ins Programm. Gegen einen Kostenbeitrag gab es Unterkunft, Verpflegung und Material – wer aber weniger zur Verfügung hatte und trotzdem teilnehmen wollte, der konnte gegen eine kleine Beteiligung mitmachen. Schöne Geste.

Bloß nix Neues wagen

Black Panther, A Handmaid’s Tale, Star Trek: Discovery. Die Serien und Filme erreichen Millionen, spielen meistens in der Zukunft und haben daher großes Potenzial, Blaupausen und Versuchslabore für neue Gesellschaftsentwürfe zu sein. Dieses Potenzial nutzen die meisten Science-Fiction-Werke aber nicht, sondern bedienen nur die heutzutage gültigen Rollenklischees. Bloß mit schnellen Raumschiffen statt fetten Cabrios. Alter Wein in neuen Schläuchen. Nur wenige Sci-Fi Filme, Bücher und Serien handeln von etwas anderem als dem einsamen weißen Helden. Als positives Beispiel sei „I am Legend“ mit Will Smith genannt, oder „Edge of Tomorrow“ mit der großartigen Emily Blunt.

War es im ersten Teil dieses spannenden Seminars noch um Klassiker des Genres und ihre Darstellungen von emanzipatorischen Gesellschaftsentwürfen gegangen, sollte diesmal der Fokus auf Erzählungen liegen, in denen People of Color, weibliche und/oder queere Personen die Hauptcharaktere sind: Welches machtkritische Potenzial räumt Science Fiction jenen Menschen ein, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden? Welche Rollen und Formen nehmen sie an? Welche Handlungsoptionen haben sie? Zu guter Letzten wurde gemeinsam Filmen und Serien angesehen, Kurzgeschichten gelesen und dabei Popcorn gemampft.

Mehr Infos zu der Naturfreundejugend Berlin hier.  

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