Wer in den 1990ern nach Berlin kam, landete ganz automatisch in Mitte. Hier war der erste Bezugspunkt, wenn es darum ging, das Neue Berliner Nachtleben ins sich aufzusaugen. Im Gespräch mit Gesine Kühne spricht der einstige Cookie Betreiber Heinz Gindullis über die Berliner Clubkultur der 90er und 00er Jahre, vom Verantwortung übernehmen, von der Entstehung des Food-Hypes, von Parallelen zwischen einem Club und einem hochklassigen Restaurant und natürlich: vom Älterwerden im Nachtleben.
Wir schreiben die zweite Hälfte der 1990er Jahre. Auf die ersten Clublegenden Tresor, E-Werk und Bunker folgten junge Szeneclubs wie das WMF, das 103 an der Friedrichstraße, später das Rio und natürlich das Cookies. Nachdem Gründer Heinz „Cookie“ Gindullis, die erste Kellerphase mit Tapeziertischen und Cocktails hinter sich gelassen hatte, fand man sich im Turm der Kalkscheune ein. Eng, heiß, eine ekstatische Atmosphäre. Jedoch, wer niemanden kannte, der eine Cookies Clubmarke sein Eigen nannte, musste draußen bleiben. Die Cookies Tür war stets eine Harte. Das blieb auch bei der nächsten Location im Postfuhramt Ecke Oranienburger und Tucholskystrasse so. Hatte man es jedoch geschafft, kannte die Feierfreude keine Grenzen. Der angesagteste Tag damals, war der Dienstag. Cocktails in großen robusten Gläsern kosteten 10 Mark, der Sound, in erster Linie House, kam von Leuten wie Ben E. Klock (heute ohne E. einer der Residents des Berghain) und den Kollegen Highfish & Diringer. Sie sorgten für die unglaubliche positive Stimmung, welche die damalige Mitteszene zu dieser Zeit umgab. Mit dem Umzug in die Charlottenstraße wurde schließlich die Fackel an eine neue Clubgeneration der heute Ü-30-Jährigen übergeben. Auch Cookie ist weitergezogen. Wohin genau und mit welchen Konzepten erfahrt ihr im Podcast der Telekom Electronic Beats Reihe. Können wir nur empfehlen. Nicht nur für Nostalgiker ein hörenswertes Muss.
www.