David Farrs Langfilmdebüt zeigt zwei Paare im gleichen Zweifamilienhaus in freudiger Erwartung. Die anfängliche Harmonie bekommt schnell erste Risse. Zu sehen in der Berlinale Sektion Panorama.
Das eine Paar, Kate (Clémence Poésy) und Justin (Stephan Campbell Moore), kämpft mit seinen Ängsten, Zweifeln und der Überforderung im Hinblick auf die Elternwerdung. Perfekt dagegen – auf den ersten Blick – das andere Paar, das in die untere Hälfte des Zweifamilienhauses zieht: Zunächst scheint alles wie ein glücklicher Zufall, beide Frauen sind um die 20. Woche schwanger und könnten vielleicht voneinander profitieren – Kate bewundert die in ihrer Schwangerschaft so sichere und in sich ruhende Theresa (Laura Birn). Sie sucht ihre Nähe, es kommt zu einem gemeinsamen Schwangeren-Schwimmen und die Einladung zu einem ersten gemeinsamen Pärchen-Essen lässt nicht lange auf sich warten.
Während dieses Abends offenbaren sich doch jedoch recht schnell die Abgründe des scheinbar so perfekten Paares, für welche die Szenen, in welchen sich diese beiden auf absurde Art und Weise in ihrem akkurat gepflegten Garten bewegen und die den Zuschauer an das 90er Jahre Musikvideo „Black Hole Sun“ von Soundgarden denken ließen, bereits das Intro waren.
Zwischen Familien- und Psychodrama
Die schwangere Theresa spricht über die Sinnlosigkeit ihres Lebens vor ihrer (7 Jahre lang so sehr gewünschten) Schwangerschaft, trinkt dabei jedoch (sobald die Männer nicht hinschauen) in großen Mengen Wein und der Abend endet mit einem tragischen Vorfall, welcher die Leben beider Paare maßgeblich verändern wird. Es folgen eine Reihe vorhersehbarer und weniger vorhersehbarer Wendungen, der Film verläuft zwischen Familien- und Psychodrama und spielt dann auch ein bisschen im Märchenhaften, so dass der Zuschauer in einigen Momenten tiefer in den Kinosessel rutscht, sich an „Rosemarys Baby“ oder „Die Hand an der Wiege“, erinnert fühlt, wobei er vor allem auf Grund der zum Teil bizarren Darstellung der Charaktere Theresa und Jon in diesem Film meistens einen gewissen Abstand behält.
Text: Josefine Tegler
Foto ©: The One Below LIMITED
The Ones Below
Großbritannien, 2015
86 min.
Regie/Buch: David Farr