Ungefähr zur selben Zeit da er begann, mit Tracks wie „Love is Superfood“ und „Mad Man“ auf mobilee Aufmerksamkeit zu generieren, entschied sich der gebürtige Argentinier und damalige Londoner Pablo Ranacat für die Gründung eines eigenen Musikverlags. Ein knappes Jahr später erfolgte der Umzug nach Berlin.
Philosophie
»Ich habe das Gefühl, die meisten Labels bauen ihre Mar-ke gerne auf dem Sound auf, den die Menschen von Ihnen erwarten, was eher eine geschäftlich orientierte Strategie ist. Am Ende des Tages verpasst man dadurch eine Menge tolle Musik und verliert an Authentizität« ,analysiert Ranacat. Der Sneaky Sound bewegt sich open minded und eklektisch innerhalb der Grenzen des Deep House. Wie der Geschmack des Labelgründers. Auch der familiäre Vibe ist wichtig. Ranacats Ehefrau Caroline illustriert alle Plattencover.
Highlights
Neben aufstrebenden Künstlern wie Rick Wade oder Nicholas verlegt der Labelchef mit großer Freude auch unbekannte Talente, über die er im Netz stolpert. Jüngstes Beispiel: Die „Shapes & symbols“ – EP des Iren Boyard. Ranacats eigener Veröffentlichungsrhythmus hat trotz Labelmanagement ebenfalls nicht nachgelassen. Anfang November erschien die EP „Graveyard Shift“, die mit ihren funkigen Basslines und Leads an Nu-Disco erinnert. Sein liebstes Format ist ganz offensichtlich die Four Track EP. Erzwungene Langspieler oder verkaufsfördernde Remixes verlieren ihm zu leicht an Eigenständigkeit.
Anekdote
Erstes Showcase im Chalet. Die letzten Stunden der Party, weit in den Morgen hinein. Alle waren nicht mehr ganz klar im Kopf. Der Club voll und der Vibe fantastisch. »Im Publikum drehte ein Mädchen ihre Runde. Fing an die Leute zu animieren, ihre Oberteile auszuziehen. Ich hielt das erst für komplett irrwitzig. Dann kam sie ans DJ-Pult und natürlich machten wir mit, weil es schon einige Leute getan hatten. Plötzlich wedelte die Hälfte des Clubs, Jungs wie Mädchen, mit ihren Oberteilen in der Luft. Am nächsten Tag fragten wir uns: Dude, wie zur Hölle ist das passiert? Bringen wir jetzt die EDM DJ-Moves? Neeein!«