Wer schon immer wissen wollte, was Männer so alles über Frauen reden, wird hier zwar viel zu hören bekommen, aber letztlich wenig erfahren, was er, vor allem aber wohl sie wenn nicht gewusst, so zumindest schon immer geahnt hat.
Dreh- und Angelpunkt ist ein kleiner, dafür umso angesagterer Club in Berlin Kreuzberg, deren Besitzer Frankie (Barnaby Metschurat) ist. Für den richtigen Sound im Laden sorgt Frankies bester Kumpel DJ (Oliver Korittke) und hinter der Theke steht neben Frankie auch dessen beste Freundin Tine (Ellenie Salvo Gonzalez). Die beiden sind wie ein altes Ehepaar, doch alles rein platonisch ohne Liebe, Sex oder sonstigen Beziehungsstress. Spätestens an dieser Stelle spitzt jeder, der schon einmal was von „Harry & Sally“ gehört hat, die Ohren. So kommt es wie es kommen muss, und von nun an begibt sich diese Großstadtkomödie auf romantische Abwege und versucht herauszufinden, ob zwischen Frankie und Tine nicht vielleicht doch ein paar Funken erotisches Knistern zu entfachen sind. Komplettiert wird das männliche Figurengespann von dem mittlerweile verheirateten Marco (Kida Khodr Ramadan) sowie von DJs 21-jährigem Sohn Martin, genannt Martini (Frederik Lau), der zwar mit Abstand der jüngste, trotz allem der vernünftigste und erwachsenste der eingeschworenen Männertruppe zu sein scheint.
Einen Preis für Originalität wird diese reichlich abgeschmackte und von ihrer Dramaturgie her altbackene Geschichte mit Sicherheit nicht gewinnen. Was dieses auf hippen Berlin-Werbefilm getrimmtes Werk vielmehr auszeichnet, sind die auf den Punkt gebrachten, pfiffigen Dialoge, ein spritziger Erzählstil mit schnellen Schnitten, schön anzusehenden Bildern und ein paar flotte Beats für die Ohren. Dazu sorgt ein locker aufspielendes Ensemble für die richtige Chemie zwischen den Figuren. Diese sind zwar nicht besonders originell ausgefallen, können dafür mit ihrem gewitzten Auftreten punkten. Vor allem die Vater-Sohn-Paarung mit den eigentlich falsch verteilten Rollen hat einige gelungene Momente, während die Figur des Marco inhaltlich keinen Sinn ergibt und eigentlich komplett überflüssig bleibt. So ist der große Schwachpunkt dieser Komödie ihr einfallsloses und zu episodenhaft angelegtes Grundkonstrukt verbunden mit einem lauen Aufguss allseits bekannter Geschlechter-Stereotypen. Entsprechend wird man als Zuschauer auch nichts wirklich Interessantes oder gar Neues darüber erfahren, was Männer so alles über Frau reden. Dafür wird man aber dank der amüsanten Wortgefechte anderthalb Stunden recht kurzweilig unterhalten.
Wie Männer über Frauen reden
Länge: 89 Minuten
Regie: Henrik Regel
Darsteller: Oliver Korritke, Frederick Lau, Barnaby Metschurat
Kinostart: 12.05.2016