Wärmepumpe, Heizkosten, Klimawandel
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Wärmepumpe im Bestandsbau – Heizkosten und Emissionen mit staatlicher Förderung spürbar senken!

In Neubauten ist im Hinblick auf das Heizungssystem die Wärmepumpe aufgrund ihrer Effizienz und Umweltverträglichkeit die erste Wahl. Doch auch in Bestandsbauten sollen zukünftig neu verbaute Heizungen mindestens zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gespeist werden. Daher machen sich immer mehr Eigentümer mit älteren Heizungsanlagen Gedanken, ob bei einem Heizungstausch eine Wärmepumpe eine gute Lösung ist.

Drei Gründe für den Einbau einer Wärmepumpe

Derzeit heizt etwa die Hälfte der Deutschen mit Erdgas. Auch Ölheizungen sind hierzulande noch in rund einem Viertel der Wohngebäude im Einsatz. In dieser Konstellation lassen sich die Ziele der Europäischen Union (EU), bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, schwerlich erreichen. Im Zusammenhang mit der sukzessiven Preissteigerung für fossile Brennstoffe empfiehlt es sich, bei einem anstehenden Austausch die Öl-, Kohle- und Gasheizung auf Wärmepumpe umzurüsten, um von den damit verbundenen Vorteilen zu profitieren.

Umweltfreundlich heizen

Wärmepumpen entziehen der Umgebung Wärme, die zum Heizen genutzt wird. Beim heutigen Strommix werden etwa 100 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (kWh) freigesetzt. In Verbindung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach kann der schädliche Ausstoß mit einer Wärmepumpe auf null gesenkt werden. Eine reine Gasheizung dagegen emittiert etwa 250 Gramm CO2/kWh.

Günstig heizen

Eine Wärmepumpe erzeugt aus einer kWh etwa vier kWh Strom. Allein dieser Umstand senkt die Heizkosten um etwa 75 Prozent. Mit der Nutzung von Solar- und Windenergie wird das Heizen zukünftig kostenlos.

Unabhängigkeit von Lieferanten

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wird immer schneller vorangetrieben. Bis 2030 werden 80 Prozent des Stroms in Deutschland dezentral und nachhaltig erzeugt. Diese saubere Energie steht dann rund um die Uhr zur Verfügung. Gas- und Ölheizungen bleiben auch zukünftig von teuren Importen mit ihren starken Preisschwankungen abhängig.

Welche gesetzlichen Vorgaben sind zu beachten?

Trotz vieler gegenteiliger Behauptungen ist der Einbau einer Wärmepumpe nach dem Gebäude-Energiegesetz (GEG) nicht verpflichtend. Lediglich Heizungen, die mehr als 30 Jahre alt sind, müssen so schnell wie möglich durch moderne Anlagen ersetzt werden, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Vorgabe gilt seit Beginn dieses Jahres für alle neuen Heizungen. Dabei ist es unerheblich, ob dieses Ziel mit einer Wärmepumpe, einer Biomasseheizung, Wasserstoff oder Fernwärme erreicht wird.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpe, Heizkosten
Mit dem Einbau einer Wärmepumpe Heizkosten und Treibhausgasemissionen senken! – Foto: Pixabay

Eine Wärmepumpe arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank, nur in umgekehrter Sequenz. Der Kühlschrank leitet vorhandene Wärme nach außen ab, während die Wärmepumpe einer externen Energiequelle Wärme entzieht und diese nach innen leitet. Dabei wird in einem geschlossenen Kreislauf ein Kältemittel verdampft, welches in gasförmigem Zustand Umgebungswärme aufnimmt. Das Kältemittel wird mithilfe eines Kompressors verdichtet, wodurch es sich erhitzt. Diese Wärme wird direkt in die Innenräume oder an ein vorhandenes Heizungssystem abgegeben. Das Kältemittel verflüssigt sich, kann wieder verdampft werden und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Welche Typen von Wärmepumpen gibt es?

Derzeit können vier verschiedene Typen von Wärmepumpen verbaut werden:

  • Luft-Luft-Wärmepumpe: Mit einem Ventilator wird Außenluft angesaugt, erhitzt und in die Innenräume geleitet,
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Dabei erhitzt die Wärmepumpe Heizungswasser, das die Heizkörper durchfließt und aufheizt.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe): Die benötigte Energie wird über Erdkollektoren aus dem Erdreich gewonnen.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Bei dieser Ausführung wird die Wärme dem Grundwasser entzogen. Dafür sind zwei Bohrungen notwendig. Eine speist den Zulauf, die andere wird für den Rücklauf benötigt.

Welche Kosten sind mit einer Wärmepumpe verbunden?

Die Beantwortung dieser Frage lässt sich nicht allgemeingültig formulieren. Bei Bestandsbauten sind die zu beheizende Grundfläche, die vorhandene Dämmung, die Entsorgung der alten Heizung und der Einbau der neuen mit ausschlaggebend. In der Anschaffung sind Wärmepumpen, die über die Außenluft Wärme erzeugen, günstiger als solche, die mit Erdwärme und Grundwasser arbeiten. Letztere sind dafür sehr effizient.

  • Luftwärmepumpen: 8.000 bis 16.000 Euro.
  • Erdwärmepumpen: 14.000 bis 28.000 Euro.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: 15.000 bis 28.000 Euro.

Welche Fördermittel können beantragt werden?

Die Förderlandschaft für Wärmepumpen ist hierzulande breit aufgestellt, aber mit gelegentlichen Änderungen verbunden. Derzeit sind bis zu 70 Prozent Förderung möglich. Maßgebliche Stelle für zinsgünstige Kredite ist im Zusammenhang mit Neubauten und energetischen Sanierungen die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Beim reinen Austausch einer alten Heizung vergibt das Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA) nicht rückzahlbare Zuschüsse.

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