Am 13. Dezember wird in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin ein außergewöhnlicher Sammelband präsentiert: Solidarität – Eine reale Utopie, herausgegeben von Mia Neuhaus, Lucas Mielke und Massimo Perinelli. Das Buch erscheint wenige Tage zuvor, am 6. Dezember, im Verbrecher Verlag und nimmt eine kritische wie visionäre Perspektive auf die Bedeutung von Solidarität in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein.
Ein Sammelband mit vielen Perspektiven
Auf 384 Seiten bündeln 17 Autor:innen – darunter bekannte Namen wie Michael Rothberg, Jule Govrin und Yassin al-Haj Saleh – ihre Analysen und Überlegungen zu Solidarität. Die Bandbreite reicht von den Grenzen solidarischer Praxis über das Zusammenspiel von Internationalismus und Solidarität bis hin zur Frage, wie sich gesellschaftliche Ungleichheiten vermeiden lassen. Dabei wird Solidarität nicht nur als Ideal, sondern auch als gelebte Realität betrachtet, die im besten Fall transformative Räume öffnet, aber auch zum Werkzeug hegemonialer Macht werden kann. “Solidarität hat viele Stimmen und Gesichter. Sie ist nicht nur ein vager Begriff, sondern weltweit gelebte Praxis”, schreiben die Herausgeber:innen. Doch es wird auch klar: Nicht alles, was unter diesem Begriff firmiert, trägt tatsächlich zur gesellschaftlichen Veränderung bei. Vielmehr beleuchten die Autor:innen kritisch, wie Solidarität manchmal ihre eigenen Ansprüche verfehlen kann.
Eine reale Utopie?
Der Titel deutet bereits die programmatische Ausrichtung des Sammelbandes an: Solidarität als „reale Utopie“ zu denken – also als einen Zustand, der zwar idealistisch erscheint, aber dennoch konkrete Veränderungen anstößt. Beiträge wie „Solidarisches Erinnern“ oder „Solidarität im Kontext von Internationalismus“ verknüpfen historische Perspektiven mit aktuellen Herausforderungen.
Buchpremiere und Dialog
Die Buchpremiere findet am 13. Dezember um 20 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt. Hier bietet sich nicht nur die Gelegenheit, das Buch zu erwerben (24 €, ISBN 978-3-95732-571-6), sondern auch, mit einigen der Mitwirkenden ins Gespräch zu kommen. Wer sich für gesellschaftliche Transformation und kritisches Denken interessiert, dürfte einen Abend voller inspirierender Perspektiven verleben.