Pictoplasma, Berlin
Foto: Daan Botlek

#PICTOPLASMA2023 | Meet the Pixel Makers | 3.-7. Mai im silent green

Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung der heutigen Welt ist es nicht überraschend, dass sich unsere Kommunikation, unser Verhalten und die Art und Weise wie wir Erzählungen formulieren, verändert haben. Eine komprimierte Möglichkeit sich dieser Welt zu nähern, bietet seit zwei Dekaden das Pictoplasma Festival. Auch im Rahmen der 19. Ausgabe lädt es vom 3. bis 7. Mai 2023 interessierte Besucher:innen ein, einen Blick auf aktuelle digitale Spielarten, animierte Charaktere und deren Erschaffer zu werfen. Und das endlich wieder im angestammten Monat Mai. 

Die Geschichte des Pictoplasma, ein in den frühen 2000er Jahren aufgelegtes Konferenzformat als Forum für visuelle Kultur Essays nähert, kann auf gut 20 Jahre seines Bestehens blicken. Der Impact auf heutige Künstler:innen der Pixelszene, die Anfang der Nullerjahre noch mit Zettel und Stift Mangas und Lieblingscomics nachzeichneten, bevor die Tablet Revolution Einzug erhielt, kann nur erahnt werden. Zu Beginn versammelten gut 100 Künstler:innen, Animator:innen, Designer:innen, Illustrator:innen, Kulturmenschen und Kreative aller möglicher Disziplinen.

Pictoplasma
Bunte, kuriose Welten. Das Pictoplasma bietet seit 20 Jahren die Heimat dafür. – Bild: Flock

Diese ersten Zusammenkünfte im Rahmen einer Konferenz wollten bahnbrechende visuelle Einfälle und Konzepte sowohl für die Welt der Kunst als auch für Kommunikation und Gebrauchsanleitungen fördern. Eines der wichtigsten Elemente, ein Grundprinzip, das Pictoplasma ausgemacht hat, ist die Verwendung von Charakteren. Diese, auch Pictos genannt, haben im Laufe der Jahre ein breites Spektrum eröffnet. Anfangs wurden sie hauptsächlich als Werkzeug in der Animation, in Games, digitalen Kunstformen oder DesignObjekten verwendet, mittlerweile sind sie aber so weit verbreitet, dass sie man ihnen kaum entkommen kann. Sei es in Videos, auf Webseiten oder in der visuellen Kommunikation. Pixelkunst und deren Charaktere sind heute Teil des Zeitgeistes und der Popkultur.

Im Hier und Jetzt

Es ist keine Frage, dass Pictoplasma heutzutage eine treibende Kraft auf vielen Gebieten der visuellen Kultur ist. Es schafft ein Forum für visuelle Kultur, präsentiert Einsichten in die Wirkung digitaler Welten und Charaktere, und unterstreicht die intrinsische visuelle und kulturelle Bedeutung, die einer digitalisierten Kommunikation innewohnt. Es ist eine Bewegung, die in sehr kurzer Zeit große Bedeutung in Bezug auf den Einfluss auf das visuelle Design in verschiedenen digitalen Formaten erlangen konnte, und diese Rolle dürfte sich auch in Zukunft weiter entwickeln.

Ein Festival für die Künstler:innen

Pictoplasma, Kensa Usage, Graphic
Arbeit von Ken Sausage

Wie immer stehen beim Pictoplasma die Kreativen im Fokus des Interesses. Einer der gefeaturten Artist ist Ken Sausage. Der spanische Grafik-Künstler Ken Sausage bricht durch Grenzen und schafft einzigartige Bilder, die das Auge begeistern, verwirren, täuschen. Ken’s Stil basiert auf psychedelischen und surrealistischen Themen. Seine verzerrten Arbeiten regen den Betrachter dazu an, tiefer in die kleinteiligen Abgründe zu blicken, um die Persönlichkeiten der Charaktere zu erforschen. Diese Erfahrung ist eine Art Paradoxon, bei dem man gleichzeitig versteht und nicht versteht. Wie auf dem Bild rechts ganz gut nachzuvollziehen. Ken Sausage ist ein Meister darin, innovative Grafikstile und -techniken miteinander zu vereinen. Neben Ken Sausage sind in dem gefeaturten Reihe u.a. die Arbeiten von Künstler:innen wie Beth Frey, Chris Hoffman, Daan Botlek, Eric Althin, YOOK oder Zeloot zu bewundern.

PICTOPLASMA lädt zum
Besuchertag & Character Market

Das 19. Pictoplasma Festival lädt auch in diesem Jahr zum Besuchertag und Character Market. Dieser findet am Sonntag, dem 7. Mai, im silent green im Wedding statt. Vergangenes Jahr war dieses Highlight nach 6 Stunden ausverkauft. Es gilt also früh am Start zu sein, wenn ihr es auf eine der Editionen, Drucken und Originalen, Fashion, Skulpturen und Multiples, Zines, Spielen und Publikationen direkt von internationalen Illustrator:innen und Designer:innen abgesehen habt. Sicherlich eines der eigennützigen Highlights des Festivals, woe Künstler:innen und Besucher:innen aus aller Welt aufeinander treffen und in den direkten Austausch treten können. 

Workshops, Kurzfilme, Murals

Pictoplasma, Berlin
Trefft Künstler und Künstlerinnen auf dem Character Market im silent green. – Foto: Presse

Neben dem Character Market präsentiert der Besuchertag ein vielfältiges Programm: Shoboshobo aus Paris bietet einen offenen Kreativworkshop für alle Altersgruppen im Atelierhaus an, während Games-Interessierte in der Kuppelhalle das Spiel Flock noch vor offizieller Veröffentlichung ausprobieren können – dank einer einmaligen 360° Projektion fliegen die Spielfiguren (fantastische Vögel und andere Tiere) in der 15 Meter hohen Gewölbedecke. An den Außenmauern des silent green können Murals der Künstler:innen Catarina Glam (PT) und Daan Botlek (NL) bewundert werden. In der Betonhalle zeigt Pictoplasma neben dem Character Market die neuesten Characters in Motion – 66 animierte Kurzfilme fernab des Mainstreams in vier kuratierten Programmen, von Musikvideos über experimentelle Arbeiten bis hin zu narrativen Filmen und hybriden Formaten, mit Arbeiten u.a. von Felix Colgrave, Eoin Duffy, Felipe Di Poi, Stephen Irwin, Opertura, Junyi Xiao und Britt Raes. Als Abendprogramm zeigt das Best of Pictoplasma eine Auswahl aus den 66 Kurzfilmen.

#PICTOPLASMA2023 Gruppenausstellungen
in Mitte & Wedding

Pictoplasma, Berlin
Hier fährt die Oma nicht im Hühnerstall Motorrad. – Bild: Lalalimola

Bereits ab Mittwoch und bis einschließlich Sonntag gewinnt das Berliner Publikum in zwei Gruppenausstellungen Einblicke in die Vielfalt des zeitgenössischen Character Design. Im Verwalterhaus des Alten St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof an der Prenzlauer Allee in Berlin-Mitte entführen die Künstler:innen in surreale Welten: Beth Frey (CA) mit einer räumlichen Installation, die Aquarell, Artificial Intelligence und Skulpturen als Mashup zueinander in Beziehung setzt. Die Berliner Künstlerin und Autorin Moki (DE) zeigt neue Arbeiten, die über Lebewesen im Anthropozän reflektieren. Eric Althin (US) präsentiert seine erfundenen Wesen als Fossilien, Kensausage (ES) albtraumhafte Porträts, der Street Artist Daan Botlek (NL) und die Illustratorin und Tattoo Künstlerin Keekee Kookoo (CL/DE) arbeiten über die Reduktion menschlicher Darstellung. Im silent green in Berlin-Wedding liegt der Schwerpunkt auf Medienkunst: Chris Hoffmann aka Ugly Stupid Honest (NL), Johana Kroft (US/CZ), Will Anderson (UK) und YONK (NL) präsentieren im transmediale studio interaktive Installationen und Videoarbeiten. Bevor das Pictoplasma auf das große 20. Jubiläum im kommenden Jahr zusteuert, gibt es bereits in diesem Jahr wieder einiges zu sehen, hören, erleben. Schaut rein und lasst Euch inspirieren.

Was? Wann? Wo?
#PICTOPLASMA2023

3. bis 5. Mai, 15:00 – 20:00 & 6. und 7. Mai,
Öffnungszeiten: 12:00 – 20:00

Den kompletten Zeitplan findet ihr hier (klicken)

Sonntag, 7. Mai

12:00 – 18:00 (Besuchertag, Eintritt frei)

19:00 Best of Pictoplasma (10€)

silent green und transmediale studio
Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

Gruppenausstellungen:
Alter St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof,
Prenzlauer Allee 1, 10405 Berlin

– Eintritt frei –

Bilder: Daan Botlek/Pictoplasma/Presse

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