Die norwegische Indie-Pop-Band Kakkmaddafakka gehört seit Jahren zum Berliner Inventar. Integration in die hiesige Musiklandschaft geglückt. Live, ist die Band eine Bank. Das Konzert im Hole 44 verspricht – auch ohne aktuelles Release – einen Abend voller Euphorie und tanzbarer Hymnen von der die Band eine ganze Menge in petto hat.
Vor 20 Jahren haben sich Kakkmaddafakka in Bergen gegründet. Mit ihrem Debütalbum “Down to Earth” (2007) schufen sie die Grundlage für ihren charakteristischen Sound, der Indie, Pop und ein wenig Funk miteinander vereint. Mit ihrem zweiten Album „Hest“ (2011) gelang schließlich hierzulande der Durchbruch. Songs wie „Restless“ oder „My Girl“ liefen im Berliner Radio rauf und runter. Gefühlt war die Band zu der Zeit einmal im Monat Live zu sehen. Sie erspielten sich schnell einen Namen als einer der energetischsten Live-Acts Europas. Seitdem folgten Alben wie “Six Months Is a Long Time” (2013) und “KMF” (2016), die ihre Fans mit humorvollen Texten und eingängigen Refrains begeisterten.
Kakkmaddafakkas siebtes und vorerst letztes Studioalbum „Revelation“, veröffentlicht im September 2022, wurde von der Musikpresse überwiegend positiv aufgenommen. Der Rolling Stone lobte die Norweger für ihre Fähigkeit, »nach fast zwei Jahrzehnten Bandgeschichte weiterhin lebendige und energiegeladene Musik zu produzieren«. Das Magazin hob hervor, »dass die Band nach einer pandemiebedingten Pause mit diesem Album auf den “Disco-Planeten” gelandet sei«. Allerdings wurde angemerkt, dass es stellenweise “eine Prise zu viel von allem” sei.
Plattentests.de betonte, »dass Revelation die musikalischen Wurzeln der Band im Indie-Pop beibehält, jedoch mit verstärkten elektronischen Elementen und Einflüssen aus den 70er-Discosounds sowie 80er-Synthies angereichert wurde«. Besonders positiv wurde die Vielseitigkeit der Band hervorgehoben, die sich in verschiedenen Gesangsparts und stilistischen Ausflügen zeigt. Der Song “Wage Slave” wurde als Beispiel für »die gelungene Kombination aus fröhlicher Melodie und ernstem Inhalt« genannt.
Soundmag.de unterstrich »die Bedeutung von musikalischem Eskapismus in Krisenzeiten« und lobte Kakkmaddafakka dafür, ihrem Ruf als »norwegische Gute-Laune-Bären« gerecht zu werden. Das Album wurde als synhtielastiger beschrieben, ohne sich zu weit von den Party-Kollektiv-Wurzeln der Band zu entfernen. Die Mischung aus Disco-Sound der 70er und Synthie-Pop der 80er wurde positiv hervorgehoben, wobei die Fröhlichkeit und Tanzbarkeit stets im Vordergrund stehen.
Unter dem Strich waren sich alle einig, dass „Revelation„, dass Kakkmaddafakka ihren Sound weiterentwickelt haben, indem sie elektronische Elemente stärker integrieren, ohne dabei ihre charakteristische Energie und Spielfreude zu verlieren. Wir persönlich finden, dass, im Vergleich zu den Frühwerken, etwas mehr Ruhe und Zurückhaltung in die Songs eingekehrt ist. In der Gesamtschau ist das vertretbar. Man kann sich ja „Hest“ auflegen, wenn es mehr Druck braucht. Live dürfte der Facettenreichtum der Band nicht an der ausgelassenen Stimmung kratzen, dafür ist Band einfach zu gut.