Die Wohnung quillt über, die Schränke platzen aus allen Nähten und irgendwo unter dem Stapel alter Zeitschriften liegt noch das Buch, das man seit drei Jahren lesen wollte. Wer in Berlin lebt, kennt das Problem: Zwischen Altbauwohnungen ohne Keller und ständig wechselnden Lebensumständen sammelt sich einiges an. Das große Ausmisten steht an – aber wohin mit all dem Zeug?
Die Kunst liegt nicht nur darin, sich von Dingen zu trennen, sondern sie auch richtig weiterzugeben. Während manche Gegenstände ein zweites Leben bei anderen Menschen verdienen, gehören andere Sachen schlichtweg entsorgt. Die Hauptstadt bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten, die oft praktischer sind, als man zunächst denkt.
Der erste Schritt: Sortieren mit System
Beim Ausmisten hilft die Drei-Stapel-Methode: behalten, weitergeben, entsorgen. Klingt simpel, funktioniert aber erstaunlich gut. Dinge, die noch gut erhalten sind und anderen Freude bereiten könnten, wandern auf den Weitergabe-Stapel. Kaputtes oder stark abgenutztes Material kommt zum Entsorgen. Und dann gibt es noch die Grauzone: Gegenstände, von denen man sich nicht sofort trennen kann. Für solche Fälle lohnt es sich manchmal, einen praktischen Lagerraum in Berlin mieten, um eine Zwischenlösung zu schaffen, bevor die endgültige Entscheidung fällt.
Der Trick dabei: Nicht zu lange grübeln. Wer einen Gegenstand seit zwei Jahren nicht benutzt hat, wird ihn wahrscheinlich auch im dritten Jahr nicht brauchen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel – manche Dinge haben einen emotionalen Wert, der sich nicht in Nutzungshäufigkeit messen lässt.
Spenden: Gutes tun und Platz schaffen
Berlin hat ein dichtes Netz an Sozialkaufhäusern und Spendenannahmestellen. Die Berliner Stadtmission, Oxfam oder die Kleiderkammer der Caritas nehmen gut erhaltene Kleidung, Haushaltsgeräte und Möbel gerne entgegen. Wichtig dabei: Nur Dinge spenden, die man selbst noch benutzen würde. Kaputte Schuhe oder fleckige Kleidung sind keine Spende, sondern eine Zumutung.
Bücher finden bei öffentlichen Bücherschränken neue Leser. Diese gelben oder bunten Kästen stehen mittlerweile in fast jedem Kiez. Spielzeug und Kinderkleidung nehmen viele Kitas und Familienzentren an – einfach vorher kurz anrufen und nachfragen.
Verkaufen: Aus Alt mach Geld
Ebay Kleinanzeigen ist in Berlin fast schon eine Parallelwährung. Möbel, Elektrogeräte, Kleidung – alles findet hier Abnehmer. Der Vorteil: Abholung oft direkt vor der Haustür, kein Versand nötig. Bei hochwertigeren Möbeln lohnt sich auch ein Blick auf spezialisierte Plattformen.
Flohmärkte gibt es in Berlin an fast jedem Wochenende. Der Mauerpark-Flohmarkt ist legendär, aber auch kleinere Kiez-Flohmärkte bieten eine entspannte Atmosphäre zum Verkaufen. Wer Zeit und Lust hat, kann hier nicht nur Geld verdienen, sondern auch nette Gespräche führen.
Secondhand-Läden kaufen oft gut erhaltene Markenkleidung an. Das bringt zwar nicht den großen Geldsegen, spart aber Zeit und Aufwand. Manche Läden arbeiten auch mit Kommission – die Kleidung wird ausgestellt und bei Verkauf gibt es einen Anteil.
Richtig entsorgen: Recyclinghöfe und Sperrmüll
Was niemand mehr brauchen kann, muss fachgerecht entsorgt werden. Berlins Recyclinghöfe nehmen fast alles an: Elektroschrott, Altholz, Metall, Bauschutt. Die Anfahrt lohnt sich, denn vieles davon darf nicht in die normale Mülltonne. Wer sich über die verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten und die richtige Mülltrennung informieren möchte, findet umfassende Anleitungen zur nachhaltigen Abfallentsorgung online.
Sperrmüll kann in Berlin kostenlos abgeholt werden – allerdings mit Voranmeldung. Spontan den alten Schrank vor die Tür stellen funktioniert nicht mehr. Die BSR bietet dafür einen Online-Service, bei dem man Termine buchen kann. Pro Jahr sind zwei kostenlose Abholungen möglich.
Der kulturelle Aspekt
Interessant ist auch, wie unterschiedlich Berliner Kieze mit dem Thema umgehen. In manchen Gegenden stehen brauchbare Dinge einfach mit einem “Zu verschenken”-Schild auf dem Bürgersteig und finden binnen Stunden neue Besitzer. Diese informelle Sharing-Kultur funktioniert erstaunlich gut – wobei sie manchmal auch kulturelle Kontraste innerhalb der Stadt sichtbar macht.
Das Fazit
Ausmisten in Berlin erfordert etwas Planung, aber die Stadt bietet alle nötigen Infrastrukturen dafür. Die Mischung macht’s: Spenden für gute Zwecke, Verkaufen für die Haushaltskasse und fachgerechtes Entsorgen für den Umweltschutz. Wer sich die Zeit nimmt und die verschiedenen Optionen nutzt, schafft nicht nur Platz in der Wohnung, sondern tut auch noch Gutes. Und am Ende steht das befreiende Gefühl, wenn man wieder sieht, wie viel Wohnraum man eigentlich hat.