Maike Weißpflug ehrt in ihrem neuen Buch „Hannah Arendt: Die Kunst politisch zu denken“ Arendts ungewöhnlichen Denkstil. Arendt lenkt das Denken auf die Erfahrungswelt. Kurz gesagt: sie sagt Schlaues. Und man versteht es.
Hanna Arendt eckte mit ihrer ungewöhnlichen Art zu Denken stets an. Es gab den Vorwurf, sie wolle mit ihrer Formulierung „Die Banalität des Bösen“ Naziverbrechen klein reden. Dabei erschuf sie ein weites Verständnis vom Bösen. Als Berichterstatterin für den Eichman-Prozess 1961 stellte sie fest, dass Eichmann ein ganz gewöhnlicher Mensch war. Wider aller Erwartungen war er kein Monster, Dämon oder Ungeheuer. Sondern ein schlichter Mann, nur unfähig selbst zu denken.
Und darum dreht sich Arendts ganzes Schaffen, um das Denken. Eine eigene Haltung zur Welt einzunehmen. Auch abseits bekannter Pfade. Nun widmet Maike Weißpflug ein ganzes Buch diesem ungewöhnlichen Denkstil. „Die Kunst, politisch zu denken, besteht vor allem im Mut, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Streitbar zu sein, setzt voraus, die Welt aus der Perspektive anderer betrachten zu können und trotzdem selbst zu denken.“ Ein Buch über selbständiges und politisches Denken: kann die Menschheit jetzt gut gebrauchen.
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Foto: © Ryohei Noda/ flickr
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