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[030] Filmkritik: Der geilste Tag

Sie lernen sich in einem Hospiz kennen, wo beide als Krebspatienten nicht mehr lange zu leben haben. Als Pflegefälle langsam dem Tod entgegenzusiechen, das wollen sie aber auch nicht, sondern stattdessen noch einmal richtig was erleben – nämlich kurz vor ihrem absehbaren Ende den geilsten Tag ihres Lebens. Also raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer mit Ansage!

Die Geschichte erinnert verdächtig an den deutschen Erfolgsfilm „Knockin’ on Heaven’s Door“, in dem Jan Josef Liefers und Til Schweiger zwei Todkranke auf ihrem letzten Trip ans Meer spielten. Hier nun geben Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz das ungleiche Paar. Schweighöfer mimt den an Lungenkrebs erkrankten Andi, während sich bei dem von Fitz verkörperten Benno das Krebsgeschwür in seinem Kopf befindet. Benno ist die treibende Kraft, er will vor seinem Tod noch einmal seine kleine Tochter sehen, zu der er den Kontakt abgebrochen hat. Doch die lebt mit der Mutter mittlerweile in Kapstadt und so bringt er seinen, von all dem nichts ahnenden Kumpel dazu, ins Flugzeug nach Afrika zu steigen. Für den ängstlichen und hypochondrischen Andi stellt der Trip eine echte Herausforderung dar, während der lockere Lebemann Benno scheinbar durch nichts in seiner Abenteuerlust zu bremsen ist. Die gemeinsame Reise wird sie jedoch dem Tod ebenso näher bringen wie dem Leben und aus den beiden Fremden werden schließlich Freunde.

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Einfach weg. Aber wohin? Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz orientieren sich noch.

Florian David Fitz, der sich auch für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, hat sich die Rolle des Benno selbst auf den Leib geschrieben und verkörpert sie entsprechend kraft- und lustvoll. Schweighöfers Part bleibt dagegen der undankbarere und der Schauspieler blass. Auch der afrikanische Kontinent stellt lediglich eine zwar exotisch-sonnendurchflutete, letztlich aber austauschbare Kulisse dar, denn das eigentliche Drama spielt sich zwischen den beiden Männern ab. Dies zumindest in der Theorie, denn so richtig warm wird man mit den Figuren nicht, sie bleiben einem egal, ihr schweres Schicksal lässt einen überwiegend kalt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man nie so richtig versteht, was sie aneinander finden und warum sie unbedingt gemeinsam diese beschwerliche Reise unternehmen wollen. Denn sie sind eigentlich viel zu gegensätzliche Typen, um echte Freunde zu werden. Ihre Konflikte wirken entsprechend belanglos oder inszeniert und die Geschichte selbst viel zu harmlos. Man gewinnt den Eindruck, dass bei solch einem todesträchtigen Thema dem Zuschauer die gute Laune nicht durch weitere inhaltliche Komplikationen und Spannungen verdorben werden sollte.

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Geschrien wird viel. Im und außerhalb des Wohnmobils.

So fehlen diesem Roadmovie eindeutig der Drive und die Emotionalität. Vor allem letztere ist Florian David Fitz in seiner Rolle als Drehbuchautor und Regisseur unterwegs zwischen all den kleinen und großen Abenteuern und Witzigkeiten größtenteils abhanden gekommen. So mäandert seine Tragikomödie mit ein wenig „Plattfuß in Afrika“-Spirit mal albern, dann wieder ein wenig ernster, in jedem Fall aber nur mittelmäßig einfallsreich dahin und versteht lediglich am Ende noch einmal ein paar halbwegs originelle Akzente zu setzen. Entsprechend war „Knockin’ on Heaven’s Door“ sicherlich nicht der geilste, im direkten Vergleich dann aber doch der geilere Film. – Text: Dirk Lüneberg

Der geilste Tag

Buch/Regie: Florian David Fitz

DarstellerInnen: 

Florian David Fitz, Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara

Foto ©: Warner Bros.

 

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