UNion Berlin, Köpenick, Fussball

Endlich ist wieder Bundeliga. Die längste Winterpause seit Menschengedenken, mit einer unrühmlichen WM dazwischen, hat nun endlich ein Ende. Los geht es gleich mit der vollen Packung. Englische Woche. Nachdem der Union es in der Hinrunde geschafft hatte, 7 Tage an der Spitze der Liga zu stehen, liegt man nun 5 Punkte hinter den Bayern auf Platz 2. Kein Grund zu zaudern. Champions League Platz. Wie konnte das passieren? 8 Fakten über die Überraschungsmannschaft der Saison aus Köpenick.

Fakt 1: Spitzname „Die Eisernen“

Wenn Sie in den Nachrichten oder im Stadion von Union Berlin genau hinhören, dann hören Sie nicht immer den Name des Vereins, sondern oft auch einfach nur den Spitznamen „Die Eisernen“. In der Vereinshymne hören Sie beispielsweise auch von „eisern Union“, welches den deutschen Fußball seit einigen Jahren bereichert. Diese Bezeichnung soll sogar rechtlich geschützt sein. Doch wie kam es zu diesem Spitznamen? Ganz genau lässt sich der Ursprung des Spitznamens nicht mehr zurückführen. Allerdings gibt es wohl einen direkten Zusammenhang zur Gründung des Vereins bzw. zu den Gründern von Union Berlin. Die Gründung soll sich nämlich unmittelbar in einem Industriegebiet abgespielt haben. Insofern war Eisen als Rohstoff in diesem Gebiet vertreten. Vielmehr sollen viele der Mitarbeiter direkt mit Eisen gearbeitet haben. Insofern ist der Verein ein klassischer Arbeiterverein, da viele der Menschen, die direkt oder indirekt mit dem Verein zu tun hatten, wortwörtlich um ihr Überleben arbeiten mussten. Am 20. Januar 1966 kam es im Übrigen zur Gründung des Vereins, wobei der Vorgängerverein schon 1906 ins Leben gerufen wurde.

Fakt 2: Ritter Keule

Union Berlin hat, so wie eigentlich alle Fußballvereine in deutschen Profiligen, ein eigenes Maskottchen. Bei Union Berlin hört dieses Maskottchen auf den Namen Ritter Keule. Dabei ist die Verniedlichung Maskottchen für diese Art von Glücksbringer nicht wirklich passend. Ritter Keule trägt einen Morgenstern in der linken Hand. Sehr auffällig ist der Patronus von Union Berlin aber wegen dessen Größe. Denn mit 2,30 m gehört das Maskottchen mit Sicherheit zu den größten und imposantesten Maskottchen eines Fußballclubs. So passt das Maskottchen mit der eisernen Rüstung natürlich zum Verein, zum Spitznamen „Die Eisernen“ und so, wie sich das Team seit dem Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga verhält, auch zur Spielweise und Leistung des Vereins.

Fakt 3: Die Alte Försterei

1.FC Union Berlin

Ein Erstligaverein zum Anfassen: Union Berlin. Foto: Hupe

Wer gegen Union Berlin in deren Stadion spielen will, der muss zum Stadion an der alten Försterei reisen. Mit mehr als 22.000 Zuschauern ist es das größte reine Fußballstadion Berlins, was allerdings die offiziellen Regularien eines Kategorie 4-Stadions noch nicht erfüllt. Wenn die Mannschaft so weiterspielt, wird wohl bald ein Umbau nötig sein. Das Stadion liegt in Köpenick und wurde dabei zwischen 2008 und 2013 renoviert. Bei diesem Umbau halfen Fans sogar freiwillig mit. Der Name des Stadions leitet sich übrigens von einem Forsthaus ab, was in der Nähe der Geschäftsstelle des Vereins positioniert ist. Wenn Sie sich spannende Fußballspiele anschauen möchten, dann ist dieses Stadion auf jeden Fall zu empfehlen.

Fakt 4: Das Weihnachtssingen

Bekannt ist das Stadion bzw. ist Union Berlin für das Weihnachtssingen, das seit 2003 stattfindet. So singt das gesamte Stadion bekannte Weihnachtslieder. Eine Tradition, die auch von anderen Vereinen aufgenommen wurde. Im Jahr 2014 konnten Fans ihre eigenen Möbelstücke mit ins Stadion nehmen konnten, um mit anderen gemeinsam die Spiele der Weltmeisterschaft 2014 zu schauen. Man merkt: der Fan-Zusammenhalt und die Fankultur als solche werden bei Union großgeschrieben.

Fakt 5: Urs Fischer

Seit 2018 ist Urs Fischer Trainer von Union Berlin und hat den Verein auch europäisch bekannt werden lassen. Denn unter seiner Egide stieg Union Berlin nicht nur von der zweiten in die erste Bundesliga auf – der Klub erreichte seitdem auch zwei Mal das internationale Geschäft. Der 1966 geborene Schweizer (Triengen, Luzern) spielte als Profi unter anderem für den FC Zürich und St. Gallen als Abwehrspieler. 2007 begann er den Beruf des Trainers auszuüben. Für den FC Zürich war er zunächst als Co-Trainer aktiv. Von 2010 bis 2012 führte er den Verein dann als hauptamtlicher Trainer. Nach Aufenthalten in Thun und Basel kam er dann zum besagten Trainerjob in Berlin. Mit dem FC Basel wurde Fischer zwei Mal Meister, mit Union Berlin erfolgte nun die Qualifikation für die Conference League – in der Saison darauf dann die Qualifikation für die Europa League.

Fakt 6: Die Vereinshymne

Nina Hagen singt die Vereinshymne von Union Berlin. Die Sängerin ist deutschlandweit bekannt und so gewann die besagte Hymne natürlich auch schnell an Popularität. „Immer wieder Eisern Union. Ganz nach vorn. Wir aus dem Osten gehen immer nach vorn“, so schallt es unter anderem aus der Lunge von Nina Hagen. Man merkt, dass das Ganze natürlich auch eine politische bzw. historische Komponente hat.

Fakt 7: Mehr als 49.000 Mitglieder

In der Liste der mitgliederstärksten Vereine Deutschlands fand sich Union Berlin im Januar 2023 auf Platz 11 wieder. Zum besagten Datum entschieden sich 49.152 Fans für eine Mitgliedschaft. Damit ist Union mitgliederstärker als Hertha BSC Berlin, was die Verantwortlichen der Eisernen Union wohl besonders erfreuen wird. Knapp 30.000 Mitgliedschaften mehr müssten es allerdings noch sein, um sich in der Liste auf Platz 10 zu verbessern, wo aktuell der VfB Stuttgart weilt.

Fakt 8: Nationale und internationale Erfolge

Urs Fischer führte den Verein erst vor einigen Jahren in die deutsche Erstklassigkeit, doch nennenswerte Erfolge hat die Union dennoch vorzuweisen. 2001 erreichte der Verein das DFB-Pokalfinale. 1986 gewann man außerdem den Intertoto-Cup. Die Teilnahme an der Europa League war auch nicht das Debüt von Union auf dieser Bühne. Bereits 2001/2002 spielte man in der 2. Hauptrunde des UEFA-Pokals.

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