Seine verstorbenen Verwandten als lebensnahe Skulpturen nachbilden und in aller Öffentlichkeit zu zwei fotografischen Familienportraits vereinen – klingt banal, oder? Ist es auch. Aber auf diese oder ähnliche Art und Weise setzten sich eben manche Künstler mit ihrer Identität und Vergangenheit auseinander. Andreas Mühe lebt in Berlin und offenbart dort, im Hamburger Bahnhof, Ende diesen Monats auch erstmalig seine persönliche Auffassung seiner Kindheit. Diese erfolgte teilweise unter den verfolgenden Augen der Öffentlichkeit. Seine Eltern Ulrich Mühe und Annegret Hahn sind beide renommierte Persönlichkeiten in der Theaterwelt und somit wuchs Mühe inmitten eines publiken Familiengeflechts auf.
Seine Ausgangsmaterialien setzten sich aus Fotovorlagen zusammen und der nächste Schritt war die plastische Nachformung von Mitgliedern seiner Familie. Zuletzt entstanden die Familienportraits durch Inszenierung und Choreografie der Gruppe und Skulpturen. Während letzteres eher gängige Anwendungsformen des Theaters sind, erweisen sich die ersten zwei Schritte als fotografische und plastische Kunst. Dieser „Misch-Masch“ verschiedenster Kunstformen porträtiert eine bekannte Familie wie nie zuvor.
Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
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