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Nachhaltige Lieferungen bis zur Haustür und dazu die Chance auf einen schönen Nebenverdienst: Das französische Start-up Shopopop startet mit einer echten Logistik-Innovation jetzt auch in Berlin durch.

Lieferdienste sind eine neumodische Erfindung? Von wegen. Funde von Archäologen belegen, dass sich Arbeiter bereits vor rund drei Jahrtausenden ihr Essen vorverarbeitet an den Arbeitsplatz haben liefern lassen. Im Sommer 1889 folgte dann die Lieferung der ersten Pizza: Der König von Italien und seine Gattin kamen damals nach Neapel. Raffaele Esposito, ein berühmter Pizzabäcker aus Neapel, wurde in den Palast geladen. Raffaele kreierte eine Pizza mit Basilikum, Mozzarella und Tomaten, und brachte diese in den Palast. Königin Margherita war aufs höchste Maß begeistert. Und sie war geboren: die Pizza Margherita. Und mit ihr der Pizza-Lieferdienst. Heute sind Lieferdienste aus dem Straßenbild der großen Städte, aber selbst vieler kleinerer Gemeinden nicht mehr wegzudenken. Doch es müssen nicht immer Heerscharen von angestellten Fahrerinnen und Fahrern sein, die leckere oder dringend benötigte Dinge von A nach B bringen. Das französische Start-up Shopopop beschreitet seit einigen Jahren einen eigenen, ganz pfiffigen Weg – und startet damit jetzt auch in Berlin durch.

Die Wurzeln liegen in Indien

Die Erfolgsgeschichte von Shopopop nahm ihren Ursprung 2014 in Indien Unternehmensmitgründer Antoine Cheul beobachtet dort das Erfolgsmodell der „Dabbawallas“: Dahinter stecken Lunchboxen, die sich indische Büromitarbeiterinnen und -mitarbeiter während der Mittagspausen von privaten Fahrern ins Office liefern lassen. Zur selben Zeit erlebten die Fahrgemeinschaft und die Supermarkt-Abholstation in Europa einen Boom.

Die Shopopop-Idee: Menschen helfen Menschen

Schnell entstand daraus eine konkrete Geschäftsidee: Könnten Personen nicht ihre regelmäßigen Fahrten nutzen, um ihren Nachbarinnen und Nachbarn zu helfen, indem sie ihnen ihre Einkäufe nach Hause liefern? Mit seinem Geschäftspartner Johan Ricaut gründete Cheul 2016 dann Shopopop.

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Shopper checkt verfügbare Lieferungen in der Shopopop-App. – Foto: Shopopop

Wenige Jahre später ist daraus der führende europäische Crowdshipping-Service entstanden – für eine komplett neue Form des lokalen Lieferdienstes. Nach eigener Aussage eröffnet Shopopop Unternehmen die Möglichkeit, sich mit nachhaltigen Lieferungen vor Ort zu verankern. Gleichzeitig können Einzelpersonen ihre täglichen Fahrten optimieren und sich etwas Geld dazuzuverdienen. Shopopop ist nach eigenen Angaben Europas Nummer eins für Lieferungen zwischen Privatpersonen und beschäftigt heute bereits mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach einer ersten Kapitalrunde von vier Millionen Euro im Januar 2020 sammelte das Unternehmen zuletzt im November 2021 eine Investitionssumme von weiteren 20 Millionen Euro ein. Bis heute hat Shopopop mehr als vier Millionen Lieferungen für 2.000 Partnergeschäfte organisiert – in Deutschland etwa für Decathlon, Spar und Famila.

Berlin ist der ideale Platz für Lieferdienste

Jetzt startet Shopopop in Berlin durch, wo die Bevölkerungsdichte hoch und die Einwohnerschaft digital sehr aufgeschlossen ist. Die Idee: Fahrten zusammenlegen, Ressourcen schonen und den gesamten Kohlendioxidausstoß durch eine Bündelung des Verkehrs deutlich senken. Shopopop ist genau der Service, mit dem die Lieferung (wieder) nachhaltig wird, weil er drei Akteure miteinander in Verbindung bringt: die Geschäfte, die „Shopper“ genannten privaten Auslieferer, und die Kunden und Kundinnen, die aus Zeit- oder Bequemlichkeitsgründen gern zu Hause beliefert werden möchten.

Nach Lust und Laune einkaufen – und dann beliefern lassen

Mit dem Fahrrad zum Supermarkt, den Einkauf stehen lassen und von einem privaten Lieferanten bequem nach Hause geliefert bekommen – Shopopop macht das jetzt auch in Berlin möglich. „Das ist besonders attraktiv für Supermärkte, da der Endkunde mehr einkaufen kann, ohne den großen Warenkorb selbst nach Hause transportieren zu müssen“, sagt Mikko Riikkinen, Country Lead Deutschland bei Shopopop. Und so funktioniert das Crowdshipping mit Shopopop konkret: Der Händler nutzt Shopopop und kann der Kundin oder dem Kunden so eine Direktlieferung nach Hause anbieten. Die geplante Lieferung wird in einer Datenbank hinterlegt, auf die die Shopper per App zugreifen. Der Shopper nimmt den Auftrag, der auf seiner Route liegt, an. Die Kundin oder der Kunde bekommt Bescheid, dass die Lieferung auf dem Weg ist – und erhält einen Code per SMS und/oder per E-Mail. Mit diesem Code wird dann die Lieferung vom Shopper validiert. Für seine Mittlerdienste erhält ein Shopper in der App einen kleinen Betrag gutgeschrieben und kann sich das Guthaben anschließend aufs Konto überweisen.

Foto: Shopopop