Nach der erfolgreichen Flucht haben Geflüchtete oft damit zu kämpfen, dass ihre Ausbildung nicht anerkannt wird. Ärztinnen müssen sich eine neue Lizenz holen, Ladenbesitzer ein neues Netzwerk aufbauen und Köche sich überlegen, wie sie ihre kulinarische Heimatwelt mit der des Landes vor Ort vereinen. Und hat natürlich müssen alle eine neue Sprache lernen, denn wer sich nicht verständigen kann, der findet selten einen Job – und das ist schon abzüglich der ganzen wunderbaren Vorurteile, die es gibt. Aber was macht man, wenn man mit Sprache sein Geld verdient? Wenn es nicht reicht, so lala Deutsch zu sprechen und mit der Zeit immer besser zu werden? Kurz: Was macht man, wenn man Autorin oder Autor ist? Annika Reich, selbst Autorin, hat Schriftsteller aus Krisengebieten gefragt, was sie wollen. Die Antwort war durch die Bank weg gleich: Sicherheit für sich und die Liebsten – und weiter schreiben. Auf dem Portal Weiter Schreiben werden geflüchtete Schriftsteller dabei unterstützt, in der deutschen Literaturszene Fuß zu fassen, indem ihre Werke übersetzt werden. Jetzt kommen die Texte auf die Bühne des Deutschen Theaters Berlin, wo sie auf Deutsch und auf Arabisch vorgelesen werden. Für einen kulturellen Austausch und einen ersten Schritt in Richtung Neuanfang.
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