Für soziales Engagement und künstlerischen Austausch: Vom 1. bis 3. Oktober findet im Radialstystem V das Kulturfestival „Landschaften der Hoffnung" statt.


Schenkt man den EASY-System-Zahlen vom Zeitraum Januar bis Dezember 2015 Glauben, leben derzeit 1.091.894 Asylsuchende in Deutschland. Wie viele es tatsächlich sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Fest steht jedoch: Wer bleiben darf, auf den kommen die alltäglichen sozialen Herausforderungen erst so richtig zu – denn wie richtig ankommen, wenn die Gespräche über persönliche, kulturelle und lebensgeschichtliche Hintergründe und der kreative Austausch ausbleiben? Das Kulturfestival "Landschaften der Hoffnung" will genau das ändern. Um den Diskurs anzuregen, kommen vom 1. bis 3. Oktober drei Tage lang arabische und Berliner Künste zusammen. Initiiert wird das Ganze von den NGOs Action For Hope und der Beiruter Kulturorganisation Ettijahat – Independent Culture.

No homes in the camp

No homes in the camp

Kulturarbeit als Teil humanitärer Hilfe​

Das umfangreiche Festival-Programm der vorrangig arabischen Akteur*innen soll mit Live-Musik, Ausstellungen, Kochshows und Diskussionsrunden vor allem kulturelle Hilfe leisten. Die Annahme: In der Diaspora lebende Menschen haben nicht nur ihre Eigentum verloren, sondern auch ihr soziales Gefüge. Im Mittelpunkt stehen Talks, in denen sich Künstler*innen des mittleren Ostens und der arabischen Welt mit Berliner Kreativen über Kriegssituationen und Flucht austauschen. So diskutieren der Deutsche Welle-Moderator Jaafar Abdul Karim, Autorin Merle Kroeger („Shipwreck“) und Rasha Abbass („Die Erfindung der deutschen Grammatik“) am Sonntag ihr Schaffen in der heutigen Zeit und wie die Situation als geflüchtete Person die Sicht aufeinander prägt. Zahlreiche Ausstellungen wie „No Homes in the Camp“ des ägyptischen Fotografen Hamdy Reda sind zudem das erste Mal in Deutschland zu sehen.

Landschaften der Hoffnung
1. bis 3. Oktober, Radialsystem V