Bosse, Astra, Engtanz, Berlin, 030 Magazin

Deutschrocker aus Braunschweig. Das klingt in erster Linie nicht nach dem großen Rockentwurf. Eher nach biederer deutscher Bodenständigkeit. Axel Bosse in diesen Topf zu schmeißen, wäre, trotz aller Verlockungen unfair. Die Musik von Bosse verzückt durch tiefgängige Texte mit der nötigen Prise Hintersinn und ordentlich Schmiss. Dass er dazu noch tanzen kann, bewies er einst bei Stefan Raabs BuViSo-Contest, den er 2013 mit »So oder so« als Sieger verließ. Mal sehen, ob der musikalische Background von Aki Bosse  da mithalten kann.

Peter Schilling – Major Tom 

Der erste Song meines Lebens war Peter Schillings  "Major Tom (Völlig losgelöst)". Mein Onkel kaufte sich die Single ́83 und `84 war das mein Hit. Es gibt noch alte Tonaufnahmen aus dem Partykeller meiner Eltern, auf denen ich das inbrünstig singe und ich erinnere mich noch heute gern an die Gänsehaut, wenn der Refrain einsetzte. Das beamte mich weg.

The Police – Synchronicity
"Synchronicity" von The Police kam ein Jahr nach der Veröffentlichung auf die Kassetten meines Bruders. Ich weiß, dass ich danach eigentlich nur noch Trommeln wollte.  "Wrapped around your finger" und Synchronicity 2" liefen auch bei meinen Eltern auf der Hausanlage. ( Mein Vater montierte auch Boxen auf dem Klo und schaffte es `86 wirklich das ganze Haus von einer Anlage aus zu beschallen, was auch heute noch so ist)

Public Enemy – Fear of a Black Planet
Neben den Hosen und Fury gab es bei uns auf dem Dorf (215 Einwohner) erstmal nicht viel. Eines Tages trugen zwei Brüder aus der Nachbarschaft die ersten Caps und hatten Public Enemy auf den Ohren. "Fear of a black Planet" wurde für eine Zeit mein Soundtrack. Aus Cowboy und Indianer wurden ziemlich schnell Chuck D und Flavor Flav. Wir rotzten zu "Fight the Power" an die Bushaltestelle und fuhren auch mal in die Stadt. Run DMC fanden wir auch OK.

Nirvana – Nevermind
Als ich "Nevermind" von Nirvana in den Händen hielt, änderte sich alles. Ich hatte schon ein altes Schlagzeug im Keller stehen und spielte oft zu Hip Hip Zeugs auf Kopfhörern. Da muss ich so 12 gewesen sein. Ich liebte Kurt Cobain. Sofort wurden die weiten Hosen aufgerissen und ich wünschte mir meinen ersten Hanfpulli. Meine erste Band war geboren und wir coverten ganz Seattle einmal durch. Ich begann ernsthaft zu singen und meine Haare wuchsen mir zügig bis zum Hintern. Das mochte das eine Mädchen aus der Oberstufe und ich durfte sie küssen.

Pearl Jam – Ten
Bis zu ihrem Mtv Unplugged Konzert mochte ich Pearl Jam nicht so gerne. Das änderte sich und Lieder wie "Jeremy" oder "Alive" wurden meine Hits als ich ungefähr 13 war. Die Braunschweiger Musikszene begann zu "knödeln" und auch ich brauchte später ewig, bis Eddy wieder aus meiner Stimme verschwand. Ich verlieh meine Trommeln und schrieb die ersten Songs auf der Gitarre. Manchmal Weihnachten treffen wir uns in alter Runde und schauen Pearl Jam unplugged. Mit zwei Promille knödeln wir dann rum, wie in alten Zeiten.

Such A Surge – Under Pressure
Dann kam der Crossover. Die einzig gute Band zu der Zeit waren Such A Surge. Das war toll, weil Teile der Band aus meinem Nachbardorf kamen.  Das Debutalbum "Under Pressure" kam um  ́95 heraus und brachte mir meinen ersten Nasenbeinbruch ein.  Lieder wie "Gegen den Strom" und "Schatten" waren ein schöner Mix aus allem was ich mochte. Hip Hop, guter Text und Gitarren.
Wenn man mit freiem Oberkörper im Surge-Moshpit stand, konnten auch Biohazard einpacken. Ziemlich bald verkaufte ich T-Shirts für die Band und kam dadurch auf viele kleine und große Festivals.

Blumfeld – Testament der Angst
Blumfelds "Graue Wolken" aus "Testament der Angst" ist immer noch das beste Lied für immer. Die Platte sprach mir mit Anfang 20 mehr als alles andere aus der Seele. Auch die neue Distelmeyer finde ich groß…

Madsen – Madsen
Als Madsen 2005 mit "die Perfektion" um die Ecke kamen war ich weggeblasen. Wir spielten viele Konzerte mit ihnen und ich bin Fan der ersten Stunde. Lieder wie "Vielleicht" und "Immer Mehr" sind roh aufgenommene Popsongs. Das war echt was besonderes.

Nada Surf – Lucky
Nada Surf begleiten mich schon ne Weile. Ihr Werk "Lucky" kickt mich am meisten. "See these bones" ist der zweitschönste Popsong der Welt und ich hab die Jungs übertrieben oft auf den Ohren. Die Platte funktioniert immer und gibt mir ne Menge Antworten.

Arcade Fire – The Suburbs
Auf die neue Arcade Fire hab ich mich gefreut wie ein Kind auf Weihnachten. Das Konzeptalbum "The Suburbs" ist meiner Meinung nach ihr bestes bislang. Und besonders schön ist das Spike Jones Video zur ersten Single. Die Band macht irgendwie alles richtig.

Foto ©: Universal Music/Promo
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